Helfer rechnen mit zweijährigem Einsatz in Flutgebieten

Zwei Wochen nach der Flut in Teilen Deutschlands stellen sich Hilfsorganisationen auf einen längeren Einsatz ein. „Wir rechnen damit, dass wir bis zu zwei Jahre im Einsatz sein werden“, sagte Dariush Ghobad.
Mainz – Zwei Wochen nach der Flut in Teilen Deutschlands stellen sich Hilfsorganisationen auf einen längeren Einsatz ein. "Wir rechnen damit, dass wir bis zu zwei Jahre im Einsatz sein werden", sagte Dariush Ghobad von Caritas international am Freitag im ZDF-Morgenmagazin. Momentan sei weiterhin vor allem akute Unterstützung notwendig, etwa durch Nahrungsmittel, Wasser- und Stromversorgung oder finanzielle Zuschüsse für Geräte wie Bautrockner und Hochdruckreiniger. Malteser

Malteser im Hochwasser-Einsatz 2021 – Verteilung von Lebensmittel und Ausrüstung im Kreis Euskirche –Foto: Richardt/Malteser

wei Wochen nach der Flut in Teilen Deutschlands stellen sich Hilfsorganisationen auf einen längeren Einsatz ein. „Wir rechnen damit, dass wir bis zu zwei Jahre im Einsatz sein werden“, sagte Dariush Ghobad von Caritas international am Freitag im ZDF-Morgenmagazin. Momentan sei weiterhin vor allem akute Unterstützung notwendig, etwa durch Nahrungsmittel, Wasser- und Stromversorgung oder finanzielle Zuschüsse für Geräte wie Bautrockner und Hochdruckreiniger.

Durch Flutkatastrophen in den vergangenen Jahrzehnten hätten die Helfer gewisse Erfahrungswerte, was etwa in den ersten zehn Tagen, den ersten sechs Wochen oder den kommenden Monaten erforderlich sei, erklärte Ghobad. Das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe, zu dem neben Caritas international auch die Diakonie und das Deutsche Rote Kreuz gehören, organisiere momentan auch Urlaubs- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche, „damit sie mal rauskommen aus der schrecklichen Realität, die sie die letzten 14 Tage erlebt haben“.

Malteser ziehen Zwischenbilanz ihrer Flut-Katastrophenhilfe

Gut zwei Wochen nach der Hochwasserkatastrophe in Teilen Deutschlands haben die Malteser eine erste Zwischenbilanz ihrer Arbeit im Katastrophengebiet gezogen. Wie die Hilfsorganisation am Freitag in Köln mitteilte, wurden insgesamt 2.170 Helfer an 32 Einsatzschwerpunkten in NRW und Rheinland-Pfalz eingesetzt. Dabei wurden bis zu 12.000 Essensrationen täglich ausgegeben und 4.000 größere Hilfeleistungen und Hilfsmaßnahmen erbracht.

Rund zwei Drittel der Hilfe leisteten die Malteser der Bilanz zufolge im Bereich Sanitätsdienst und Betreuung. Wegen der hohen Belastung und durch den Schichtdienst mussten Helferinnen und Helfer regelmäßig ausgetauscht werden. Jeder fünfte Helfende nahm zum Einsatzabschluss psychosoziale Nachbetreuung in Anspruch. Der überwiegende Teil von ihnen sei ehrenamtlich engagiert, hieß es. Dafür hätten sie ihren Urlaub genutzt oder seien von ihren Arbeitgebern für die Dauer des Einsatzes freigestellt worden.

„Wir werden den Wiederaufbau langfristig unterstützen“

„Unser Dank gilt den Arbeitgebern, die das so lebenswichtige Engagement ihrer Mitarbeitenden ermöglicht haben,“ sagte Malteser-Präsident Georg Khevenhüller. Die Katastrophe habe einmal mehr vor Augen geführt, wie wichtig eine funktionierende Helferstruktur in Deutschland sei. „Dank jahrelangen, intensiven Trainings wurden Hilfen für verletzte, kranke und vom Hochwasser bedrohte Menschen zuverlässig und oft lebensrettend erbracht.“ Hilfsorganisationen, Feuerwehren und das Technische Hilfswerk hätten unter Beweis gestellt, wie wirksam gemeinsame Hilfe sei.

Derzeit stellen die Malteser nach eigenen Angaben vor allem Bautrockner und Waschcontainer, Lampen, Schutzausrüstung und Werkzeug zur Verfügung. Außerdem bieten sie eine psychosoziale Betreuung an. „Wir werden den Wiederaufbau langfristig unterstützen“, versprach Khevenhüller. Abgestimmt mit den Kommunen und Behörden sowie anderen Hilfsorganisationen, sollen Betroffene zum Beispiel finanzielle Hilfen bekommen, um Wohnungen und Häuser zu sanieren.

kna