Die Caritas Ennepe-Ruhr hat ein Green-Team gegründet und wurden nun vom Bistum Essen mit dem Siegel „Ökologisch und Fair“ ausgezeichnet.
Hattingen – Zehn Elefanten und ein Elefantenbaby – das entspricht der Menge an eingespartem Co2, das die Caritas Ennepe-Ruhr mit dem Umsetzen schneller Klimaschutzmaßnahmen in ihrem Verband bereits erreicht hat. In Zahlen sind das 63,5 Tonnen Kohlendioxid im Jahr. Damit konnte der Gesamtverbrauch an Co2 fast um die Hälfte reduziert werden. „Der Anfang ist gemacht“, sagte Caritasdirektor Dominik Spanke bei der Delegiertenversammlung des Verbandes am Mittwochabend.
Anders als gewohnt waren zahlreiche Gäste anderer Sozialverbände der Einladung ins Pastor-Schoppmeier-Haus in Hattingen gefolgt, via Zoom waren viele weitere Interessierte zugeschaltet. „Das Thema Klimaschutz brennt allen unter den Nägeln“, bestätigte Dominik Spanke zu Beginn der Veranstaltung. Die Delegiertenversammlung ist das Kontrollgremium der Caritas und tagt jährlich. Einstimmig in den Caritasrat gewählt wurde an dem Abend auch Hans Georg Finkeldey als Nachfolger für den verstorbenen Michael Nieder.
Als kirchlicher Wohlfahrtsverband Vorbild sein
Darüber hinaus hatte sich der Caritasverband für die diesjährige Sitzung aber ein Schwerpunktthema gesetzt. „Welche Art von Welt wollen wir denen hinterlassen, die nach uns kommen?“ formulierte es Petra Backhoff in ihrem Vortrag. Die Mitarbeiterin hat vor einiger Zeit das Caritas-Green-Team ins Leben gerufen „aus der Überzeugung heraus, dass ein kirchlicher Wohlfahrtsverband die Notwendigkeit der sozialen Gerechtigkeit in Verbindung mit dringend notwendigen Klimaschutzmaßnahmen verstehen und angehen muss“.
Dazu gehöre zwangsläufig, den „ökologischen Fußabdruck“ möglichst klein werden zu lassen. Erste Schritte, die der Caritasverband dazu unternommen hat, ist die Umstellung auf Öko-Strom und Öko-Gas in ihrer Hauptgeschäftsstelle an der Bahnhofstraße in Hattingen. „Das schöne, unter Denkmalschutz stehende Gebäude, ist eben auch ein echter Energiefresser“, betonte Caritasdirektor Spanke. Dies erschwere auch bauliche Maßnahmen, weshalb man zunächst auf Co2-Kompensation gesetzt hat. „Die Kompensation erfolgt über Emissionsgutschriften, mit denen dieselbe Emissionsmenge in Klimaschutzprojekten ausgeglichen wird“, erklärte Petra Backhoff. Dieses Prinzip wurde auch für die PKW-Flotte angewandt. „Das ist natürlich alles nur ein erster Schritt“, betonte die Green-Team-Sprecherin. Als nächste Ziele wurde die Anschaffung von E-Autos und die Installation einer Photovoltaik-Anlage formuliert.
Auszeichnung vom Bistum Essen
Für diese ersten Maßnahmen hat Weihbischof Ludger Schepers der Caritas das Siegel „Ökologisch und Fair im Bistum Essen“ verliehen. „Dieses Zertifikat vergibt das Bistum Essen an Institutionen und Gruppierungen, die bereits zahlreiche Ziele im Sinne von Ökologie, Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit erfüllen und ihr Handeln auch für die Zukunft in diesem Sinne definieren“, erklärte dazu Dorothea Meilwes vom Bistumsreferat Weltkirche und Mission.
Darum ging es letztlich auch im Vortrag von Gastredner Rolf Weber von der Regionalgruppe Gemeinwohlökonomie Ennepe-Ruhr-Wupper. Er beschäftigte sich mit der Frage, wie Klimawandel sozial gerecht vollzogen werden kann und brachte den Aspekt der Gemeinwohlökonomie in die Runde. „Es muss ein Umdenken stattfinden, weg von ‚wie kann ich mit wenig Aufwand viel Profit machen‘ hin zu nachhaltigem und verantwortungsbewusstem ökonomischem Handeln“, so Rolf Weber.