Papst unterzeichnet Seligsprechung der Missio-Gründerin

Papst Franziskus hat offiziell die Seligsprechung von Pauline-Marie Jaricot unterzeichnet. Die Gründerin der Missionsbewegung katholischer Laien im 19. Jahrhundert werde am 22. Mai in Lyon seliggesprochen.
Aachen – Papst Franziskus hat offiziell die Seligsprechung von Pauline-Marie Jaricot unterzeichnet. Die Gründerin der Missionsbewegung katholischer Laien im 19. Jahrhundert werde am 22. Mai in Lyon seliggesprochen, teilte das Internationale Katholische Missionswerke missio am Montag in Aachen unter Berufung auf Informationen aus dem Vatikan mit. Aus dieser Bewegung gingen die heutigen rund 100 Päpstlichen Missionswerke weltweit hervor.

Pauline-Marie Jaricot –Foto: missio

Papst Franziskus hat offiziell die Seligsprechung von Pauline-Marie Jaricot unterzeichnet. Die Gründerin der Missionsbewegung katholischer Laien im 19. Jahrhundert werde am 22. Mai in Lyon seliggesprochen, teilte das Internationale Katholische Missionswerke missio am Montag in Aachen unter Berufung auf Informationen aus dem Vatikan mit. Aus dieser Bewegung gingen die heutigen rund 100 Päpstlichen Missionswerke weltweit hervor.Jaricot

Jaricot hat Solidarität und Verbundenheit aus Nächstenliebe vorgelebt

“Wir freuen uns sehr, und gerade jetzt im Monat der Weltmission ist das eine großartige Motivation für uns”, sagte der Präsident von missio Aachen, Dirk Bingener. “Mit der Seligsprechung wird eine Frau ausgezeichnet, die aus der Haltung der Nächstenliebe heraus internationale Solidarität und weltkirchliche Verbundenheit vorgelebt hat, in einer Epoche, als Europa von Nationalismen geprägt war.” Heute brauche es mehr denn je solche innovative Kraft von Christinnen und Christen.

Pauline-Marie Jaricot gründete 1822 ein Werk, das unter den einfachen Menschen um kleine Spenden und Gebete für die Kirche in Afrika und Asien bat. Der Aachener Arzt Heinrich Hahn nahm diese Idee auf und gründete den Franziskus-Xaverius-Verein, den Vorläufer von missio Aachen heute. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand in Europa eine neue Religiosität, die vor allem von der einfachen Bevölkerung getragen wurde. Diese Bewegung weckte ein neues Interesse am Übernatürlichen, Fremden und Geheimnisvollen. Immer mehr junge Menschen zog es in die Kolonien, und oftmals war der Weg über die Orden und Missionsbewegungen vorgezeichnet.

Missionskongregationen und Missionsgesellschaften

Seit der Jahrhundertwende entstanden vor allem in Frankreich neue katholische Missionskongregationen und Missionsgesellschaften. 1805 wurde die Kongregation des Heiligsten Herzen Jesu und Mariä gegründet, deren Mitglieder gemeinhin „Picpusväter“ genannt wurden. Diese Missionare wurden in erster Linie mit der Evangelisierung Ozeaniens betraut. Die Organisationsform dieser und weiterer neuer Missionsgesellschaften war charakteristisch für diese Zeit der im Wesentlichen von Laien getragenen religiösen Erneuerung. Denn während sich die Professen der alten Orden durch feierliche Gelübde („vota solemnia“) ewig banden, legten die Mitglieder der Kongregationen und Gesellschaften („societates“) nur einfache Gelübde („vota simplicia“) bzw. Versprechen ab, die kirchenrechtlich eine wesentlich schwächere Bindung besaßen und der Mobilisierung des katholischen Laientums entgegenkamen. Zwischen 1800 und 1914 wurden allein in Europa, zumeist in Frankreich, 29 dieser Kongregationen sowie zwischen 1818 und 1921 246 Missionsvereine und Hilfswerke gegründet.