Papst warnt in BBC-Ansprache vor „unbewohnbarer Welt“

Papst Franziskus hat in einer vor dem Klimagipfel COP26 auf BBC ausgestrahlten Ansprache vor einer „unbewohnbaren Welt“ gewarnt.
Vatikanstadt/London – Papst Franziskus hat in einer vor dem Klimagipfel COP26 auf BBC ausgestrahlten Ansprache vor einer "unbewohnbaren Welt" gewarnt. "Wir finden uns zunehmend geschwächt und ängstlich wieder, gefangen in einer Folge von 'Krisen' im Gesundheitsbereich, der Umwelt, bei der Ernährungssituation und in der Wirtschaft, ganz zu schweigen von sozialen, humanitären und ethischen Krisen", sagte Franziskus am Freitag in dem britischen Sender.

Papst Franziskus (Foto: © Edips – Dreamstime.com

Papst Franziskus hat in einer vor dem Klimagipfel COP26 auf BBC ausgestrahlten Ansprache vor einer „unbewohnbaren Welt“ gewarnt. „Wir finden uns zunehmend geschwächt und ängstlich wieder, gefangen in einer Folge von ‚Krisen‘ im Gesundheitsbereich, der Umwelt, bei der Ernährungssituation und in der Wirtschaft, ganz zu schweigen von sozialen, humanitären und ethischen Krisen“, sagte Franziskus am Freitag in dem britischen Sender.

„All diese Krisen sind tief miteinander verbunden.“ Und sie erforderten Entscheidungen, radikale Entscheidungen, die nicht immer einfach seien, fügte er hinzu. Aber sie schafften auch Möglichkeiten, die man nicht verstreichen lassen dürfe. Notwendig sei ein gemeinsamer neuer Verantwortungssinn für die Welt. „Wir alle wissen, wir kommen aus einer Krise nie alleine ohne andere heraus“, mahnte der 84-Jährige. Entscheidend sei, dass ein jeder sich dem Kurswechsel anschließe, getragen von „Glaube und Spiritualität“. Ziel müsse eine „Kultur der Fürsorge“ sein sowie unermüdliches Arbeiten gegen die „Samen der Konflikte: Gier, Indifferenz, Ignoranz, Angst, Ungerechtigkeit, Unsicherheit und Gewalt“.

Nie zuvor habe die Menschheit so viele Mittel zur Hand gehabt, diese Ziele zu erreichen, sagte Franziskus. Die politischen Entscheider beim COP26-Gipfel in Glasgow seien dringend aufgerufen, Antworten auf die ökologische Krise zu finden und der künftigen Generation Hoffnung zu spenden. Zugleich müsse immer wieder betont werden: Jeder Einzelne kann beitragen zum Kampf gegen den Klimawandel und die Zerstörung des gemeinsamen Hauses.

Wider Erwarten reist Franziskus wohl nicht selbst zum diesjährigen Klimagipfel COP26, der vom 31. Oktober bis 12. November in Glasgow abgehalten wird. Stattdessen wird eine vatikanische Delegation unter Leitung von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und Kurienkardinal Peter Turkson an dem Welttreffen in Schottland teilnehmen.

kna