Ordensfrau stellt Steinhäuser gutes Zeugnis aus

Die Kölner Benediktinerinnen-Priorin Schwester Emmanuela Kohlhaas stellt Weihbischof Rolf Steinhäuser als derzeitigen Apostolischer Administrator der Erzdiözese ein Gutes Zeugnis aus.
Köln – Die Kölner Benediktiner-Priorin Schwester Emmanuela Kohlhaas stellt Weihbischof Rolf Steinhäuser als derzeitigen Apostolischer Administrator der Erzdiözese ein Gutes Zeugnis aus. „Bei der Kommunikation liegt es immer am Menschen, an der Person. Weihbischof Steinhäuser ist es erstaunlich schnell gelungen, Mauern zum Bröckeln zu bringen“, sagte sie in einem Interview dem Kölner Stadt-Anzeiger. Mit Blick auf Kardinal Rainer Maria Woelki, erklärte die Ordensfrau auf Nachfrage, dass sie einen Rücktritt des amtierenden Kölner Erzbischofs angesichts eines großen Vertrauensverlustes als ein Zeugnis von Größe hielte. „Ich denke es wird sich nach der Rückkehr schnell zeigen, ob ein Neuanfang möglich ist. Ein weiter – so wie bisher, wird wahrscheinlich in einer weiteren Katastrophe enden“, sagte die Benediktinerin.

Die Benediktinerin Sr. Emmanuela Kohlhaas –Foto: Max Grönert, Köln

Köln – Die Kölner Benediktinerinnen-Priorin Schwester Emmanuela Kohlhaas stellt Weihbischof Rolf Steinhäuser als derzeitigen Apostolischer Administrator der Erzdiözese ein Gutes Zeugnis aus. „Bei der Kommunikation liegt es immer am Menschen, an der Person. Weihbischof Steinhäuser ist es erstaunlich schnell gelungen, Mauern zum Bröckeln zu bringen“, sagte sie in einem Interview dem Kölner Stadt-Anzeiger.

Mit Blick auf Kardinal Rainer Maria Woelki, erklärte die Ordensfrau auf Nachfrage, dass sie einen Rücktritt des amtierenden Kölner Erzbischofs angesichts eines großen Vertrauensverlustes als ein Zeugnis von Größe hielte. „Ich denke es wird sich nach der Rückkehr schnell zeigen, ob ein Neuanfang möglich ist. Ein weiter – so wie bisher, wird wahrscheinlich in einer weiteren Katastrophe enden“, sagte die Benediktinerin.

Weiter bezog sie sich auf Papst Franziskus, der erklärt hatte, Kardinal Woelki habe große Fehler in der Kommunikation gemacht. „Ich denke, das trifft es. Wenn das Vertrauen so tief zerstört ist wie derzeit in der Kirche von Köln, da ist kommunikativ definitiv was falsch gelaufen.“ Das Kölner Missbrauchsgutachten hätte nach ihren Worten ein wichtiges Signal sein können. Woelki habe „totale Transparenz versprochen“, dann aber das erste Gutachte nicht veröffentlicht. „Ich habe bis heute nicht verstanden, worin diese juristischen Fehler konkret bestehen. Dieser Vorgang bleibt intransparent. So wurde die Ankündigung totaler Transparenz zur kommunikativen Katastrophe.“

Am Montag ist das neue Buch der Kölner Ordensfrau, die durch Ihre kritische Haltung zu den Vorgängen in der katholischen Kirche über die Grenzen der Domstadt hinaus bekannt geworden ist, unter dem Titel „Die neue Kunst des Leitens“ erschienen. Es handelt vom Leiten, vom Führungsstil. In ihrem Buch schreibt die Priorin über persönliche Erfahrungen in ihrem Leben und ihrer Gemeinschaft. Durch einen anderen Führungsstil hätte nach ihrer Sicht viele aktuelle Probleme der katholischen Kirche, wie Missbrauchsfälle, Vertuschung oder Schweigen vermieden werden können. „Männerbünde, Klerikalismus, Opportunismus, Angst oder Ehrgeiz – das Problem hat tiefe Wurzeln“ sagte Schwester Emmanuela der Zeitung.

Frauen stünden für eine andere Art des Leiten: „Atmosphäre schaffen, Selbstbestimmung zulassen und Wertschätzung ausdrücken, diese sogenannten Soft Skills beherrschen Frauen besser als Männer.“ Auch seien Frauen „gemeinschaftsorientierter und auf jeden Fall sicherer im emotionalen Bereich“. Anstelle eines Top-down-Führungsverständnisses gehe es heute „um Moderation und Koordination auf Augenhöhe“. Zu diesen Aspekten müsse sich auch die katholische Kirche hin entwickeln. Die in der Kirche herrschenden hierarchischen Strukturen seien „völlig aus der Zeit gefallen“. Die Benediktinerin wertet daher die jüngsten Beschlüsse des Synodalen Weges als „ein starkes Signal“.

Service

Emmanuela Kohlhaas, „Die neue Kunst des Leitens. Wie Menschen sich entfalten können. Top-Down war gestern“, Verlag Herder, Freiburg 2022, 208 Seiten, ISBN 978-3-451-39282-5, 20 Euro