Im Vorfeld des EU-Afrika-Gipfels haben Vertreter der katholischen Kirche höhere Investitionen in die Gesundheitssysteme des Globalen Südens verlangt.
Brüssel – Im Vorfeld des EU-Afrika-Gipfels haben Vertreter der katholischen Kirche höhere Investitionen in die Gesundheitssysteme des Globalen Südens verlangt. Die noch immer sehr niedrigen Impfquoten in vielen der ärmsten Länder verlangsamten die wirtschaftliche Erholung und trügen dazu bei, dass die weltweite sozioökonomische Ungleichheit weiter wachse, erklärten das Europa-Büro von Justitia et Pax und der Zusammenschluss der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM) am Dienstag.
Die Corona-Pandemie sei nur die Spitze des Eisbergs einer grundlegenden Krise des globalen Gesundheitswesens und der nachhaltigen Entwicklung, sagte Bischof Sithembele Sipuka, Vize-Präsident von SECAM. Milliarden Menschen hätten keinen Zugang zu einfachen lebensrettenden Operationen. Der Europa-Präsident von Justitia et Pax, Bischof Noel Treanor, sagte, die Folgen der Pandemie träfen gerade diejenigen besonders hart, die es schon vorher besonders schwer gehabt hätten.
Gesundheit sei eine globale und gesellschaftliche Aufgabe, hieß es weiter in der Stellungnahme. Sinnvoll sei daher eine Stärkung der Weltgesundheitsorganisation und eine stärkere Beteiligung der Zivilgesellschaft.
Führungsspitzen der Europäischen Union und der Afrikanischen Union sowie ihrer Mitgliedstaaten kommen am Donnerstag und Freitag in Brüssel zusammen. Vor dem Hintergrund unterschiedlicher geopolitischer Interessen geht es dabei um eine vertiefte Zusammenarbeit in Klima- und Gesundheitspolitik, bei der Infrastrukturentwicklung sowie Stabilität und Sicherheit. Es ist das sechste Gipfeltreffen der beiden Organisationen. Das letzte fand 2017 in Abidjan an der Elfenbeinküste statt.