Friedensgebete in Duisburg und Oberhausen für Ukraine

In Duisburg und Oberhausen versammelten  Christinnen und Christen zum ökumenischen Friedensgebet.
Unter großer Beteiligung der Gläubigen fanden am Samstag in Oberhausen und Duisburg ökumenische Friedensgebete statt. Rund 200 Gläubige versammelten sich am 26. Februar in der Lutherkirche in Oberhausen, um gemeinsam mit Superintendent Joachim Deterding, Pfarrerin Ulrike Burkardt und Pfarrer Thomas Eisenmenger ökumenisch für den Frieden zu beten.  „Es ist Krieg in Europa, und das macht mir Angst“, bekannte Superintendent Deterting zur Eröffnung. Für den russischen Präsidenten und seinen Krieg gegen die Ukraine fand er klare Worte: es sei das „sinnlose Machtgehabe eines alten weißen Mannes, und deshalb sollten vielleicht wir als alte weiße Männer als erstes aufstehen dagegen“.

Friedensgebet in der Duisburger Salvatorkirche. –Foto: Bartosz Galus

Unter großer Beteiligung der Gläubigen fanden am Samstag in Oberhausen und Duisburg ökumenische Friedensgebete statt. Rund 200 Gläubige versammelten sich am 26. Februar in der Lutherkirche in Oberhausen, um gemeinsam mit Superintendent Joachim Deterding, Pfarrerin Ulrike Burkardt und Pfarrer Thomas Eisenmenger ökumenisch für den Frieden zu beten.  „Es ist Krieg in Europa, und das macht mir Angst“, bekannte Superintendent Deterting zur Eröffnung. Für den russischen Präsidenten und seinen Krieg gegen die Ukraine fand er klare Worte: es sei das „sinnlose Machtgehabe eines alten weißen Mannes, und deshalb sollten vielleicht wir als alte weiße Männer als erstes aufstehen dagegen“.

„Wir glauben nicht an die Macht der Waffen“

Deterding betonte: „Wir glauben nicht an die Macht der Waffen, die Macht des Geldes, die Macht der Herrschenden – wir glauben an die Macht der Liebe Gottes.“ Und Pfarrerin Ulrike Burkardt zitiert Jimmy Hendrix: „Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden.“ Für Superintendent Deterding ging es mit dem Friedensgebet darum, „die Gefühle der Menschen hier aufzunehmen, ihnen Raum zu geben und sie vor Gott zu bringen“.

Gott lasse sich vielleicht nicht durch Gebete zu irgendetwas bewegen, „aber ich weiß, dass Gott Frieden will für uns“.  Katholikenratsvorsitzende Thomas Gäng ist überzeugt: „Was hilft, wenn nichts zu helfen scheint? Dann hilft sicherlich, gemeinsam bei Gott zu sein und im Gebet seine Sorgen und Bitten vor Gott zu bringen. Und deshalb war es gut, dass wir heute zusammengekommen sind, und gemeinsam in ökumenischer Verbundenheit ein Friedensgebet vor Gott zu bringen.“

Allen Anwesenden seien drei Dinge gemein, vermuteteGäng: „Dass wir unsere Traurigkeit und unsere Wut über den Aggressor und die Leiden, die er über die Menschen gebracht hat, vor Gott bringen. Dass wir unsere Verbundenheit zeigen mit den Menschen in der Ukraine, aber auch mit den jungen russischen Soldaten, die ihr Leben für einen Despoten verlieren werden. Aber ganz besonders, dass wir unsere Hoffnung nicht verlieren, dass der gute Gott es am Ende richten und den Frieden wiederherstellen wird. Wie schön wäre es, wenn wir uns alle an Jesu Gebot halten würden: ‚Liebet einander, wie ich euch geliebt habe‘.“

Ökumenisches Friedensgebet in der Salvatorkirche

Das rasch organisierte, ökumenische Friedensgebet, zu dem der Evangelische Kirchenkreis gemeinsam mit dem Katholischen Stadtdekanat am Freitagabend in die Salvatorkirche eingeladen hat, fand großen Anklang bei den Duisburgern. 120 Duisburger folgten der Einladung, angesichts des russischen Einmarsches in die Ukraine gemeinsam um Frieden zu beten und Lichter der Trauer, aber auch der Hoffnung anzuzünden. „Ich erinnere mich noch gut an Bomben, Trümmer Angst und Hunger nach dem zweiten Weltkrieg, ich möchte nicht, dass meine Urenkelin so etwas auch erleben muss“, erklärte eine alte Dame sichtlich geschockt, von den Ereignissen.

„Dieser Krieg geht uns unglaublich nahe“, stellte auch der Superintendent Dr. Christoph Urban in seiner Predigt fest, „man hatte doch gedacht, wir wären irgendwie weiter, siebenundsiebzig Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs.“ Es erschrecke vor allem die Aggression, die Planhaftigkeit des Überfalls und der Völkerrechtsbruch mit Ansage. Der Stadtdechant Roland Winkelmann las aus dem 85. Psalm: ‚Könnte ich doch hören, was Gott der Herr redet, dass er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen, auf dass sie nicht in Torheit geraten.‘ – „Russland spielt mit einem infernalischen Feuer“, betonte er den Ernst der politischen Lage.

Duisburger Oberbürgermeister Sören Link nimmt mit einer Fürbitte teil

Am gemeinsamen Gebet um Frieden nahm auch der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link mit einer Fürbitte teil. „Unsere schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden, dies ist der erste völkerrechtswidrige Angriffskrieg seit 1939. Wir spüren unsere Ohnmacht;“ sagte Link. Er bat Gott um Hilfe dabei „unbeirrt, mutig und besonnen unseren Weg weiter zu gehen.“ „Heiliger Geist, lass unseren Ruf nach Frieden nicht verstummen und lass uns Kriegsflüchtlinge in Barmherzigkeit aufnehmen“, bat Urban. Und Winkelmann bat um Mut, Einsicht und Demut für alle, „die der Waffengewalt Einhalt gebieten können.“

Die Duisburger zündeten nach dem offiziellen Teil des Friedensgebetes noch viele Kerzen an und standen noch länger in Gesprächen beisammen. „Die Leute haben sich tatsächlich reihenweise bei uns für diese Möglichkeit zum gemeinsamen Gebet bedankt, das war offenbar vielen ein großes Bedürfnis“, stellten Urban und Winkelmann beim Ausgang fest.

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