Papst klagt an: „Wir leben in einem Zustand der Verderbnis“

Mit deutlichen Worten hat Papst Franziskus eine vorherrschende Verderbnis und Korruption beklagt.
Vatikanstadt – Mit deutlichen Worten hat Papst Franziskus eine vorherrschende Verderbnis und Korruption beklagt. Die Sorglosigkeit, sich nur dem eigenen Leben zuzuwenden, ebne den Weg hierfür, sagte der Papst am Mittwoch bei der Generalaudienz. So stumpften Menschen ab, und jeder, wenn auch unwissentlich, werde zum Komplizen. Die Menschen wollten den Krieg, das Leid, die Zerstörung des gemeinsamen Hauses nicht sehen. "Korruption scheint zur Normalität des menschlichen Lebens zu gehören", so Franziskus.

Papst Franziskus (Foto: © Edips Dreamstime.com)

Mit deutlichen Worten hat Papst Franziskus eine vorherrschende Verderbnis und Korruption beklagt. Die Sorglosigkeit, sich nur dem eigenen Leben zuzuwenden, ebne den Weg hierfür, sagte der Papst am Mittwoch bei der Generalaudienz. So stumpften Menschen ab, und jeder, wenn auch unwissentlich, werde zum Komplizen. Die Menschen wollten den Krieg, das Leid, die Zerstörung des gemeinsamen Hauses nicht sehen. „Korruption scheint zur Normalität des menschlichen Lebens zu gehören“, so Franziskus.

Kritisch hinterfragte der 85-Jährige auch den technologischen Fortschritt und Möglichkeiten, das Leben zu verlängern. Dem stünden ein Gefühl der Ohnmacht und die Sorge einer drohenden Endzeitkatastrophe gegenüber. Letztlich habe es der Mensch geschafft, mit seinem Wissen die Welt direkt an den Abgrund zu fahren. Ein Atomkrieg würde alles auslöschen, so die mahnenden Worte des Papstes. Doch wäre es bei allem Übel in der Welt besser, von Null anzufangen, fragte Franziskus an die Teilnehmenden gewandt. Was sei der Horizont des Lebens; nur das Überleben der Katastrophe oder das Leben nach dem Tod?

Seit einigen Wochen behandelt der Papst in seinen wöchentlichen Katechesen die Frage des Alters. Er rief daher am Mittwoch die älteren Menschen auf, mit ihrem Wissen die Jungen von Korruption und Verderbnis abzubringen. Die Alten seien für die Jungen verantwortlich. „Es ist hässlich, wenn alte Menschen nicht reif geworden sind“, so das Kirchenoberhaupt. „Die Welt braucht starke junge Menschen, die vorangehen und weise alte Menschen.“

kna