Vatikan ruft Priester weltweit zu Beteiligung an Synode auf

In 15 Sprachen ermutigt der Vatikan Priester weltweit, ohne Angst die Weltsynode mitzugestalten. In dem drei Seiten umfassenden Schreiben adressieren die Vatikanvertreter Ängste und Sorgen mit Blick auf den von Papst Franziskus angestoßenen synodalen Prozess.
In 15 Sprachen ermutigt der Vatikan Priester weltweit, ohne Angst die Weltsynode mitzugestalten. In dem drei Seiten umfassenden Schreiben adressieren die Vatikanvertreter Ängste und Sorgen mit Blick auf den von Papst Franziskus angestoßenen synodalen Prozes

Der Petersdom im Vatikan (Foto: Carlo Armanni/Pixabay)

In 15 Sprachen ermutigt der Vatikan Priester weltweit, ohne Angst die Weltsynode mitzugestalten. Der am Samstag veröffentlichte Brief ist unterzeichnet vom Leiter des Synodensekretariats, Kardinal Mario Grech, sowie vom Präfekten der Kleruskongregation, Erzbischof Lazzaro You Heung-sik. In dem drei Seiten umfassenden Schreiben adressieren die Vatikanvertreter Ängste und Sorgen mit Blick auf den von Papst Franziskus angestoßenen synodalen Prozess.

“In erster Linie wissen wir, dass die Priester in vielen Teilen der Welt schon eine große pastorale Last tragen”, schreiben die beiden. Mit dem synodalen Prozess scheine eine weitere Aufgabe hinzuzukommen. Doch die aktuelle Phase in den Bistümern biete die Möglichkeit, den Reichtum der gelebten Erfahrungen von Synodalität zusammenzutragen. Grech und You gehen auch auf die Sorge ein, dass mit der Betonung des “allgemeinen Priestertum der Getauften” der Leitungsauftrag der Geweihten infrage gestellt werde. “Es geht ohne Zweifel darum, immer mehr die fundamentale Gleichheit aller Getauften zu entdecken und alle Gläubigen anzuregen, sich aktiv am Weg und an der Sendung der Kirche zu beteiligen”, erklären die Kurienvertreter. Doch werde in dieser Erfahrung als Volk Gottes auch das “besondere Charisma der Geistlichen” deutlich werden.

Daher bitten Grech und You alle Priester, alles zu tun, damit der synodale Prozess auf dem “Hören und auf dem Leben des Wortes Gottes basiert”. Zudem müsse sich der Weg durch das “Aufeinanderhören und die gegenseitige Annahme” auszeichnen. Es gebe viele Initiativen der Gemeinschaft; doch zu oft überwögen Individualismus und Selbstbezogenheit. Daher sollten die Priester dafür sorgen, “dass der Weg nicht zur Nabelschau wird, sondern uns anregt, allen entgegenzugehen”.

“Wenn wir uns in diese Richtung auf den Weg machen, werden Fragen, Mühen und Rückschläge nicht fehlen, doch können wir darauf vertrauen, dass uns das Hundertfache an Geschwisterlichkeit und an Früchten eines Lebens nach dem Evangelium geschenkt werden wird”, schreiben Grech und You.

Die Weltsynode “Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung” ist anders als frühere Bischofssynoden nicht als Einzelereignis, sondern als Prozess in drei Phasen angelegt. So sollen möglichst viele Gläubige daran teilnehmen können. Mit der Eröffnung durch den Papst im Oktober begann die aktuelle lokale Phase, in der sich die Teilnehmer auf Pfarr- und Bistumsebene anhand der vorbereiteten Dokumente beraten sollen. Auf Grundlage dieser Ergebnisse treten dann Bischöfe auf kontinentaler Ebene zu Beratungen zusammen. Die letzte Phase bildet die Synodenversammlung der Bischöfe im Oktober 2023 im Vatikan.

kna