Die stellvertretende kfd-Vorsitzende Agnes Wuckelt hat zur Überwindung des „krank machenden Geistes“ aufgerufen, der „dem Widerstand gegen die Mechanismen und Strukturen männlich-klerikaler Herrschaft über Laien und Laiinnen“ entgegensteht.
Die stellvertretende kfd-Vorsitzende Agnes Wuckelt hat zur Überwindung des „krank machenden Geistes“ aufgerufen, der „dem Widerstand gegen die Mechanismen und Strukturen männlich-klerikaler Herrschaft über Laien und Laiinnen“ entgegensteht. Wackelt sprach am Freitagabend bei der dritten Fastenpredigt im Essener Dom über die Würde des Menschen. Sie lenkte hierbei den Blick auf die Unterdrückten und Entrechteten in der Gesellschaft.
In ihrem Vortrag „Aufrecht stehen und Gott loben. Von der Würde der Lai*innen“ nahm die Wuckelt Bezug auf eine Bibelstelle im Lukasevangelium, in der Jesus in einer Synagoge zu den versammelten Menschen sprach. Dort fiel ihm eine Frau auf, die in sich zusammengesunken auf dem Boden saß, unauffällig, beinahe unsichtbar. Doch Jesus sah sie, sprach sie an und befreite sie von dem „krank machenden Geist“, wie es in der Textstelle heißt. Wie gelöst stellte sich die Frau daraufhin „aufrecht hin und pries Gott“.
Wuckelt sah in dem „krank machenden Geist“ die „totale Schädigung des ganzen Menschen, des Körpers, der Seele, der Würde, des gesamten Lebens“. Lukas habe nicht beschrieben, was es mit diesem Geist auf sich habe. Dessen Auswirkungen seien aber mehr als klar: „Er lastet auf der Frau, er nimmt ihr nach und nach Lebensmöglichkeiten, Würde und Wert.“ Und irgendwann habe sie diese Last zugelassen und resigniert, erklärte die stellvertretende kfd-Bundesvorsitzende.
Dieser krank machende Geist verstelle den Blick für die Bedürfnisse, den Wert und die Würde der anderen. Er verhindere, dass hierarchische und patriarchalische Strukturen, die Menschen klein halten, hinterfragt würden. Und er stehe dem Kampf „in unserer Gesellschaft um Gleichberechtigung und echte Mitbestimmung entgegen, dem Widerstand gegen die Mechanismen und Strukturen männlich-klerikaler Herrschaft über Laien und Laiinnen.“ Ihm zu widerstehen könne ein Sprengsatz sein in einer Kirche, in der die Entscheidungskompetenz ganz in den Händen zölibatärer Männer liege.
Dem gegenüber stünde die „Geistkraft Gottes“, die die Armen und Gebeugten aufrichte und die in denjenigen wirke, „die sich aufrecht gegen das Elend, die Not, die Armut und die Entrechtung von Menschen stellen“. Nicht nur werde es – wie Lukas erzählt – der Frau durch Jesu Zuwendung ermöglicht, sich aufrecht zu stellen und Gott zu verherrlichen, fuhr Wuckelt fort. Jesu Zuwendung habe die Frau ermutigt, ihrer Berufung zu folgen. „Sie bescheidet sich nicht mehr mit der ihr gesellschaftlich und religiös zugewiesenen Rolle. Sie folgt Jesu Ruf.“ Lukas habe von einem Ereignis erzählt, das sich immer wieder ereignen könne – in der gegenseitigen Ermutigung, „sich aufrecht zu stellen und Gott zu loben“. Echtes Gotteslob geschehe dort, „wo Menschen sich nicht beugen lassen, sondern sich aufrecht stellen. Dem Wirken des krankmachenden Geistes entgegen“. (fl)
Über den Wert und die Würde des Menschen
Agnes Wuckelt, stellvertretende Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), hat am Freitagabend bei der dritten Fastenpredigt im Essener Dom den Blick auf die Unterdrückten und Entrechteten in der Gesellschaft gelenkt und über die Würde des Menschen gesprochen. Unter der Überschrift „königlich, menschlich, göttlich“ hat die Reihe in diesem Jahr die Menschenwürde in den Mittelpunkt gestellt.
In ihrem Vortrag „Aufrecht stehen und Gott loben. Von der Würde der Lai*innen“ nahm die Professorin Bezug auf eine Bibelstelle im Lukasevangelium, in der Jesus in einer Synagoge zu den versammelten Menschen sprach. Dort fiel ihm eine Frau auf, die in sich zusammengesunken auf dem Boden saß, unauffällig, beinahe unsichtbar. Doch Jesus sah sie, sprach sie an und befreite sie von dem „krank machenden Geist“, wie es in der Textstelle heißt. Wie gelöst stellte sich die Frau daraufhin „aufrecht hin und pries Gott“.
Wuckelt sah in dem „krank machenden Geist“ die „totale Schädigung des ganzen Menschen, des Körpers, der Seele, der Würde, des gesamten Lebens“. Lukas habe nicht beschrieben, was es mit diesem Geist auf sich habe. Dessen Auswirkungen seien aber mehr als klar: „Er lastet auf der Frau, er nimmt ihr nach und nach Lebensmöglichkeiten, Würde und Wert.“ Und irgendwann habe sie diese Last zugelassen und resigniert, erklärte die stellvertretende kfd-Bundesvorsitzende.
Dieser krank machende Geist verstelle den Blick für die Bedürfnisse, den Wert und die Würde der anderen. Er verhindere, dass hierarchische und patriarchalische Strukturen, die Menschen klein halten, hinterfragt würden. Und er stehe dem Kampf „in unserer Gesellschaft um Gleichberechtigung und echte Mitbestimmung entgegen, dem Widerstand gegen die Mechanismen und Strukturen männlich-klerikaler Herrschaft über Laien und Laiinnen.“ Ihm zu widerstehen könne ein Sprengsatz sein in einer Kirche, in der die Entscheidungskompetenz ganz in den Händen zölibatärer Männer liege.
Dem gegenüber stünde die „Geistkraft Gottes“, die die Armen und Gebeugten aufrichte und die in denjenigen wirke, „die sich aufrecht gegen das Elend, die Not, die Armut und die Entrechtung von Menschen stellen“. Nicht nur werde es – wie Lukas erzählt – der Frau durch Jesu Zuwendung ermöglicht, sich aufrecht zu stellen und Gott zu verherrlichen, fuhr Wuckelt fort. Jesu Zuwendung habe die Frau ermutigt, ihrer Berufung zu folgen. „Sie bescheidet sich nicht mehr mit der ihr gesellschaftlich und religiös zugewiesenen Rolle. Sie folgt Jesu Ruf.“ Lukas habe von einem Ereignis erzählt, das sich immer wieder ereignen könne – in der gegenseitigen Ermutigung, „sich aufrecht zu stellen und Gott zu loben“. Echtes Gotteslob geschehe dort, „wo Menschen sich nicht beugen lassen, sondern sich aufrecht stellen. Dem Wirken des krankmachenden Geistes entgegen“. (fl)