In einem neuen Buch beleuchtet der italienische Autor und langjährige Corriere della Sera-Redakteur Massimo Franco das komplexe Verhältnis von Papst Franziskus und seinem Vorgänger Benedikt XVI.
Rom – In einem neuen Buch beleuchtet der italienische Autor und langjährige „Corriere della Sera“-Redakteur Massimo Franco das komplexe Verhältnis von Papst Franziskus und seinem Vorgänger Benedikt XVI. „Il monastero. Benedetto XVI – nove anni di pontificato ombra“ (Das Kloster. Benedikt XVI. Neun Jahre Schattenpapsttum) lautet der Titel des 288 Seiten langen Essays, der seit diesem Donnerstag im Buchhandel erhältlich ist.
Das „parallele Papsttum“ steht im Fokus
Im Fokus stehe das „parallele Papsttum“: Das Machtzentrum mit dem argentinischen Franziskus im Gästehaus Santa Marta und in nächster Nähe das Kloster Mater Ecclesiae, Wohnort des deutschen Papst emeritus.
In dem Buch beschreibt Franco laut Verlagsankündigung das Kloster Mater Ecclesiae als den „seltsamsten und interessantesten Ort im Vatikan“. Dort lebt Benedikt XVI. mit seinem Privatsekretär Erzbischof Georg Gänswein seit seinem Rücktritt 2013 zurückgezogen. Und zugleich empfange der mittlerweile 95-Jährige seine Besucher in Weiß gekleidet mit rätselhaftem Lächeln, „als wäre er immer noch der amtierende Papst und nicht der berühmteste ‚Ex‘ der Welt“, schreibt Franco.
Trauma des Amtsverzichts
In dieser noch nie dagewesenen Situation, die viel länger andauert als zunächst vermutet, analysiert der Autor die Entwicklung der vergangenen neun Jahre. Dabei, so sein Fazit, sei das Trauma des Amtsverzichts von 2013 nicht gelöst oder überwunden worden, und die katholische Kirche wirke heute noch zerrissener als im Jahr 2013.