Meier: Zur Aufrüstung muss die Abrüstung durch Diplomatie kommen

Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat die Sorge, „dass wir in einen großen Krieg, den niemand will, hineinschlittern“.
Augsburg – Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat die Sorge, "dass wir in einen großen Krieg, den niemand will, hineinschlittern". Aufrüstung mit Waffen reiche nicht, es brauche Abrüstung durch Diplomatie, sagte Meier am Sonntagabend bei der ersten Maiandacht im Augsburger Dom. Dabei könne auch das Wort Gottes hilfreich sein. "Auf den Tag dieser Erkenntnis hoffe ich. Diesen Tag erbete ich", so der Bischof, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche in der Deutschen Bischofskonferenz ist.

Bischof Bertram Meier (Foto: pba)

Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat die Sorge, „dass wir in einen großen Krieg, den niemand will, hineinschlittern“. Aufrüstung mit Waffen reiche nicht, es brauche Abrüstung durch Diplomatie, sagte Meier am Sonntagabend bei der ersten Maiandacht im Augsburger Dom. Dabei könne auch das Wort Gottes hilfreich sein. „Auf den Tag dieser Erkenntnis hoffe ich. Diesen Tag erbete ich“, so der Bischof, der auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche in der Deutschen Bischofskonferenz ist.

Momentan wird nach den Worten von Meier viel über die richtige Haltung der Kirche im Ukraine-Krieg diskutiert. Dabei gelte, was der frühere Bischof von Limburg, Franz Kamphaus, einmal gesagt habe: „Der Geist der Gewaltlosigkeit Jesu kann in einer von Gewalt durchdrungenen Welt nicht davor bewahren, in Situationen zu geraten, die zum Schutz und Leben nach Gegengewalt rufen. Keiner hat das Recht, den Gewaltverzicht anderer zu fordern, wenn es um ihr Leben geht.“

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Zugleich müssten Christen aber einer anderen Logik folgen, so Meier. Denn nicht der Sieg im Krieg schaffe Frieden, nur der Sieg über den Krieg. Militärische Gegenwehr könne davor bewahren, dass ein Land vernichtet werde, sie könne hoffentlich eine Waffenruhe herbeizwingen. Das sei schon viel. Aber einen tragfähigen Frieden werde es auf Dauer nur geben im Verzicht auf Waffen, im Dialog, im gegenseitigen Respekt, im Versöhnen und Verzeihen. Weiter merkte der Bischof an: „Wenn der Krieg so weitergeht, werden alle verlieren.“ Doch wenn es gelinge, die Waffen zum Schweigen zu bringen, sei viel gewonnen für einen Weg des Friedens.

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