Die Verantwortlichen in der Kirche haben „die systemischen Ursachen für sexuellen Missbrauch noch immer nicht vollständig aufgeklärt und abgebaut“, sagt Norbert Michels, Geschäftsführer des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Köln.
Köln – Der Kölner Diözesanrat fordert eine Auseinandersetzung mit Missbrauch in der katholischen Kirche. „Wir müssen uns immer wieder mit der Wahrheit konfrontieren“, sagte Norbert Michels, Geschäftsführer des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Köln.. „Es ist auch Teil der Wahrheit, dass die Verantwortlichen in der Kirche die systemischen Ursachen für sexuellen Missbrauch noch immer nicht vollständig aufgeklärt und abgebaut haben.“
Es sei wichtig, dass es unabhängige Beratungsstellen wie „Leuchtzeichen“ gebe, „um, den von Missbrauch betroffenen Menschen echte Unterstützung anbieten zu können“, erklärte Michels. Der gemeinnützige Verein „Umsteuern! Robin Sisterhood“ stellte sich und seine Beratungsstelle „Leuchtzeichen“ der Vollversammlung des Kölner Diözesanrates am 4. Juni 2022 vor. Die Beratungsstelle „Leuchtzeichen“ ist unabhängig von kirchlichen Strukturen und berät Menschen, die im kirchlichen Kontext sexuelle Gewalt erfahren haben. Die bei der Vollversammlung anwesenden Kleriker hätten die Versammlung bereits vor der geplanten Vorstellung des Vereines mehrheitlich verlassen, teilte der Diözesanrat mit.
Die engagierten Laien im Diözesanrat und „Umsteuern! Robin Sisterhood“ haben nun gemeinsame Arbeitstreffen vereinbart. Mitarbeitende der Beratungsstelle „Leuchtzeichen“ werden diese mit ihrem Know-How als extern Beratende begleiten. In den Arbeitstreffen werden unter anderem Forderungen hinsichtlich eines veränderten Umgangs in den Prozessen der Anerkennungszahlungen bearbeitet.