Deutschland hat anlässlich des Petersberger Klimadialogs erneut für einen weltweiten Klimarisiko-Schutzschirm geworben.
Berlin – Deutschland hat anlässlich des Petersberger Klimadialogs erneut für einen weltweiten Klimarisiko-Schutzschirm geworben. Nachdem sich die Staats- und Regierungschefs der G7 hinter das Konzept gestellt hatten, will Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth es am Montag vorstellen, wie das Ministerium am selben Tag in Berlin ankündigte. Ziel sei es, den Schutzschirm bei der Weltklimakonferenz in Ägypten im November mit Entwicklungsländern zu starten und dann schrittweise zu erweitern.
„Der Klimawandel ist bereits heute dramatische Realität. Es ist nicht mehr die Frage, ob Klimaschäden auftreten, sondern nur noch wie oft, wie heftig und wie teuer sie werden – und vor allem, wen sie besonders treffen“, betonte Flasbarth. Damit die Klimakrise nicht schlimmer werde, müsse der globale Klimaschutz vorangetrieben werden. Zudem müssten Industrieländer anerkennen, dass es Klimaschäden gebe und die „verwundbarsten“ Länder Solidarität bräuchten, um damit umzugehen.
„Hier wollen wir mit konkreten Problemlösungen Brücken bauen für die nächste Weltklimakonferenz in Ägypten. Wir werden nun weiter gemeinsam mit den besonders verwundbaren Entwicklungsländern an der Ausgestaltung des Klimarisiko-Schutzschirms arbeiten“, erklärte der Staatssekretär.
Das „gemeinsame G7-Angebot“ sei ein Klimarisiko-Schutzschirm, bevor eine Krise eintrete, etwa mit Frühwarn-Systemen in besonders anfälligen Ländern, mit Vorsorgeplänen der Entwicklungsländer und mit schnellen Finanzierungssystemen im Fall von Schadensereignissen, hieß es. Dazu gehörten Versicherungen und soziale Sicherungssysteme.
Wenn es zum Beispiel zu einer Dürre komme, steht Geld schon bereit. Ohne Absicherung könne eine Dürre dazu führen, dass eine Kleinbäuerin mit der Ernte auch ihre gesamte berufliche Existenz verliere, weil sie kein Geld für neues Saatgut habe, so das Ministerium. „Wenn ein vorsorgendes Absicherungssystem im Krisenfall automatisch einspringt, ist sofort Geld für neues Saatgut da und der Schaden bleibt begrenzt. Das ist langfristig viel günstiger, als wenn sie in die Armut rutscht.“