Vierte Synodalversammlung startet in Frankfurt

Die nächste Etappe des Synodalen Weges tagt vom 8. bis zum 10. September.
Die vierte Synodalversammlung startet in Frankfurt. Das Präsidium des synodalen Weges bei der Presskonferenz zum Auftakt der vierten Synodalversammlung

Das Präsidium des synodalen Weges bei der Presskonferenz zum Auftakt der vierten Synodalversammlung. Prof. Dr. Thomas Söding, Dr. Irme Stetter-Karp, Bischof Dr. Georg Bätzing und Bischof Dr. Franz-Josef Bode  beantworten zu Beginn die Fragen der anwesenden Journalisten. Foto: Toussaint

Ab Donnerstag Nachmittag tagt die vierte Synodalversammlung in Frankfurt. In den kommenden drei Tagen werden 209 Synodale aus ganz Deutschland verschiedene Anträge beraten und Beschlüsse fassen. Die gesamte Versammlung kann auf der Homepage des synodalen Wegs im Livestream verfolgt werden. Aktuelle Informationen rund um die Versammlung finden Sie die kommenden Tage auch hier bei uns.

Das Präsidium des Synodalen Wegs hat sich zu Beginn der vierten Vollversammlung optimistisch gezeigt, dass eine Reform der katholischen Kirche gelingen kann. Die Präsidentin des Laien-Dachverbands ZdK, Irme Stetter-Karp, sagte am Donnerstag in Frankfurt, die Reforminitiative sei jetzt auf der Zielgerade angekommen. In den kommenden drei Tagen stünden neun wichtige Texte zur endgültigen Entscheidung an. Sie sei zuversichtlich, dass diese angenommen würden.

Zur weltkirchlichen Bedeutung des deutschen Reformimpulses sagte sie: „Wir geben unsere Verantwortung für die Entwicklung der Kirche nicht in Rom ab.“ Dies zu tun, „wäre auch nicht katholisch“.

Für die Zukunft plädierte sie dafür, einen dauerhaften „Synodalen Rat“ einzurichten, der die Reform-Impulse des Synodalen Wegs „verstetigen“ solle. Ohne eine solche Institution würde die katholische Kirche eine günstige Gelegenheit verpassen. Sollte ein solcher Rat abgelehnt werden, würde sie dies jedoch akzeptieren.

Bischof Georg Bätzing, Kopräsident des Synodalen Wegs und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, betonte erneut, der Synodale Weg in Deutschland sei kein „Sonderweg“. Die katholische Kirche sei derzeit weltweit im Aufbruch, die Einladung dazu komme von Papst Franziskus.

Bätzing erklärte, er spüre an der kirchlichen Basis „einen unendlich großen Veränderungsdruck“. Es gebe auch Einsprüche gegen Änderungen an der katholischen Lehre, aber dies dürfe nicht zur „Erlahmung“ beim Reform-Elan führen. Eine Ermüdung sei angesichts von jährlich mehr als 300.000 Kirchenaustritten im Jahr und einer großen Glaubenskrise „unzulässig“, betonte Bätzing.

Zum Verfahren erklärte er, dass der Synodale Weg alles, was in Deutschland verändert werden könne, beschließen wolle. Themen, die nicht in Deutschland entschieden werden könne, werde der Synodale Weg „in aller Demut auf die Ebene der Weltkirche tragen“. Es gehe nicht um eine „billige Anpassung an den Zeitgeist“, sondern darum, den Glauben in die heutige Zeit weiterzutragen.

Der Vizepräsident des Synodalen Wegs, der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, fügte hinzu: „Wir spüren jetzt den Rückenwind der Weltsynode, die Papst Franziskus angestoßen hat.“ Viele der Eingaben aus ganzen Welt bestätigten die Stoßrichtung des Synodalen Wegs.

Thomas Söding, ebenfalls Vizepräsident des Synodalen Weges, betonte, Versuche, Weltsynode und den Synodalen Weg gegeneinander auszuspielen, seien gescheitert. Es gehe nun darum die „Linie weiter durchzuziehen“. Der Synodale Weg sei ein gutes Instrument, die kirchlichen Probleme nicht nur zu analysieren, sondern auch konkrete Lösungsvorschläge zu erarbeiten, so der Theologe und ZdK-Vizepräsident