Die katholischen Bischöfe der Vereinigten Staaten haben am Montag (Ortszeit) ein Synthesepapier für die von Papst Franziskus ausgerufene Weltsynode veröffentlicht.
Washington – Die katholischen Bischöfe der Vereinigten Staaten haben am Montag (Ortszeit) ein Synthesepapier für die von Papst Franziskus ausgerufene Weltsynode veröffentlicht. Das Dokument sei der Höhepunkt von zehn Monaten „bewussten Zuhörens in der gesamten Kirche der USA“, hieß es in einer Mitteilung der Bischofskonferenz.
Der Text beklagt eine „tiefe Spaltung“ in der Kirche, die ein Gefühl von „Angst und Schmerz“ bei den Teilnehmern des Synodenprozesses hinterlasse. Das betreffe vor allem einen anhaltenden Streit über die sogenannte „Alte Messe“, die vorkonziliare Liturgie. Aber auch in vielen politischen Fragen herrsche Uneinigkeit, nicht zuletzt unter den Bischöfen. Statt um Gemeinsamkeiten gehe es oft nur darum, die jeweils bevorzugten Ideologien in den Mittelpunkt zu stellen.
Das Papier geht zudem auf die kirchliche Missbrauchskrise ein, die nach wie vor nicht überwunden sei. Die Kirchenhierarchie müsse mehr tun, um verlorenes Vertrauen neu zu gewinnen, heißt es. Auch wird dafür geworben, die Rolle der Frau zu stärken. Eine Übernahme von Weiheämtern wird explizit nicht ausgeschlossen. Generell müsse sich die Kirche stärker um die Belange „marginalisierter Gruppen“ kümmern. Als Beispiele werden Homo-, Bi- und Transsexuelle sowie wiederverheiratete Geschiedene genannt.
Negativ auf das Gemeindeleben hat sich laut den Ausführungen nicht zuletzt die Corona-Pandemie ausgewirkt. Viele Gläubige seien nicht in die Kirchen zurückgekehrt, so das Fazit.
Franziskus hatte den auf zwei Jahre angelegten synodalen Prozess der katholischen Weltkirche im Oktober 2021 eröffnet. In den USA begannen die nationalen Beratungen mit einem Dialog in den Bistümern und Pfarreien. Geschätzt rund 700.000 Katholiken nahmen teil.
Das Synthesepapier spiegelt den Angaben zufolge die Eingaben aller 178 Diözesen des Landes wider. Zudem seien zahlreiche Beiträge von katholischen Organisationen eingegangen. Insgesamt wurden demnach 290 Dokumente erstellt, die auf mehr als 22.000 einzelnen Rückmeldungen basieren. Die Inhalte seien Ende August an den Vatikan weitergeleitet worden.
Die Veröffentlichung des zusammenfassenden Textes in englischer und spanischer Sprache sei kein Schlusspunkt, betonen die Bischöfe. Es handele sich vielmehr um einen Ausdruck „gemeinsamer Freuden, Hoffnungen und Wunden“ der Katholiken in den USA.