Unterstützung für die von Kardinal Rainer Maria Woelki initiierte und in der Kritik stehende Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) gibt es vom emeritierten Kurienkardinal Walter Brandmüller.
Köln – Unterstützung für die von Kardinal Rainer Maria Woelki initiierte und in der Kritik stehende Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) gibt es vom emeritierten Kurienkardinal Walter Brandmüller. „Die Initiative des Erzbischofs von Köln ist ein Beispiel für verantwortungsbewusste Planung“ schrieb er in einem Gastbeitrag der rechtskatholischen Wochenzeitung Die Tagespost (Donnerstag).
Woelki treffe Vorsorge
Zum 1. Februar 2020 hatte das Erzbistum die Hochschule der Steyler Missionare in Sankt Augustin übernommen und baut diese als KHKT in Köln neu auf. Kritiker werfen Woelki vor, ein konservatives Gegengewicht zur Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn errichten zu wollen. Wegen der KHKT gibt es auch einen Konflikt um die Priesterausbildung zwischen dem Erzbistum und der nordrhein-westfälischen Landesregierung. Die Bonner Universität hatte zuletzt mehrfach ihrer katholisch-theologischen Fakultät den Rücken gestärkt.
Weltanschaulich-politische Kräfte betrieben seit Jahrzehnten die Abschaffung universitärer theologischer Fakultäten, kritisierte Brandmüller. Für die akademische Ausbildung von Priestern und Religionslehrern müsse daher „auch im Fall eines weiteren Auseinanderdriftens von Staat und Kirche“ vorgesorgt werden: „Solcher oder ähnlicher Art mögen die Überlegungen gewesen sein, die den Erzbischof von Köln zu der genannten Entscheidung bewogen haben.“
Brandmüller nennt Hochschule „Zentrum des Protests“
Brandmüller ging zudem auf die Geschichte der Bonner Fakultät ein. Diese sei in der Vergangenheit mitunter „Zentrum des Protests“ gegen die Amtskirche gewesen. Auch in den vergangenen Jahren hätten sich ihre Professoren Reformbestrebungen angeschlossen. Er hoffe, dass „die Bonner Kollegen die Kölner Gründung nicht als Affront, sondern als Ausdruck weitschauender Vorsorge betrachten“ und dass es zu einem Miteinander statt Gegeneinander kommen könne. Brandmüller gehörte im September 2016 zu eine Gruppe konservativer Kardinäle, die mit ihrem Brief Klarheit suchen: eine Bitte, die Knoten in ‚Amoris Laetitia‘ Kritik an Papst Franziskus geübt hatten .