Bayerns Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hält die Aktionen der Klimaaktivisten von „Last Generation“ für „komplett kontraproduktiv“.
Magdeburg – Bayerns Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hält die Aktionen der Klimaaktivisten von „Last Generation“ für „komplett kontraproduktiv.“ Das sagte der Theologe am Freitag in einer Debatte auf der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Magdeburg.
Bedford-Strohm vermisst „konstruktive Energie“
„Ich glaube, unser Problem ist es nicht, die Menschen endlich aufzurütteln“, so Bedford-Strohm, der von 2014 bis 2021 Vorsitzender des Rates der Evanglischen Kirche in Deutschland (EKD) war. Viele Menschen hätten sehr genau verstanden, wie ernst die Situation sei. Die Konsequenz daraus sei eine zunehmende Depression.
„Ich kann nicht sehen, dass das Festkleben auf den Straßen, wo Leute ihr Kind aus dem Kindergarten abholen wollen, die dann im Stau stehen und sich ärgern, etwas nutzt“, sagte der Landesbischof. „Oder dass irgendwelcher Brei auf Gemälde gespritzt wird – das verhindert nur, dass sich konstruktive Energie entwickelt, und Menschen handeln.“
Haltung der Demut
Bedford-Strohm betonte, die Regierungen mühten sich redlich ab, um den Klimawandel aufzuhalten. „Uns als Kirche steht es nicht zu, auf dem moralischen Hochpodest irgendwelche Ratschläge zu geben, wenn wir selber nicht so weit sind“, sagte Bedford-Strohm. „Als Kirchen können wir nur mit einer Haltung der Demut an die Sache gehen.“