Leutheusser-Schnarrenberger besucht Alte Synagoge

Nach Schüssen auf die Alte Synagoge in Essen ruft die nordrhein-westfälische Antisemitismusbeauftragte zum Engagement gegen Judenfeindlichkeit auf.
Leutheusser-Schnarrenberger besucht Alte Synagoge in Essen

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger –Foto: Spernol

Nach Schüssen auf die Alte Synagoge in Essen ruft die nordrhein-westfälische Antisemitismusbeauftragte Sabine Leutheusser-Schnarrenberger zu gesamtgesellschaftlichem Engagement gegen Judenfeindlichkeit auf. Sich mit dem Vorfall zu befassen, sei nicht nur Aufgabe der Jüdischen Gemeinde, sondern „von uns allen“, sagte die frühere Bundesjustizministerin der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). „Jüdinnen und Juden sind ein Teil unseres Lebens und nicht irgendwie eine besondere Gruppe, die auch hier lebt.“ Das habe sie bei ihrem Besuch an der Alten Synagoge am Dienstag zum Ausdruck bringen wollen.

Vorfälle wie in Essen zeigten, „dass Antisemitismus auch in Nordrhein-Westfalen leider sehr, sehr präsent ist“, sagte die FDP-Politikerin. Sie forderte strafrechtliche Verfolgung von Taten, Sicherungsmaßnahmen an jüdischen Einrichtungen sowie Bildungsarbeit, um über antisemitische Vorurteile aufzuklären. „Das muss in Schulen erfolgen, aber auch in unsere Gesellschaft wirken“, so Leutheusser-Schnarrenberger.

Am Abend des 17. November waren mindestens drei Schüsse auf den Eingangsbereich des Rabbinerhauses an der Alten Synagoge in Essen gefallen. Die Generalstaatsanwaltschaft prüft derzeit, ob es eine Verbindung mit weiteren Vorfällen geben könnte – nämlich mit einem Molotowcocktail auf eine Schule neben der Synagoge in Bochum sowie mit einer misslungenen Anstiftung zu einem Brandanschlag auf die Synagoge in Dortmund. Ein 35 Jahre alter Mann sitzt in diesem Zusammenhang in Untersuchungshaft.