Katholische Bischöfe: Gesellschaft muss krisenfester werden

Die katholischen Bischöfe in Deutschland stehen weiter hinter den Sanktionen gegen Russland.
Katholische Bischöfe: Gesellschaft muss krisenfester werden

Bischof Heiner Wilmer (Foto: © Gemeinschaft der Herz-Jesu-Priester)

Die katholischen Bischöfe in Deutschland stehen weiter hinter den Sanktionen gegen Russland. Sie riefen am Donnerstag in Bonn zugleich dazu auf, die daraus entstehenden Einschränkungen für die Bürger in Deutschland solidarisch zu tragen und gezielte Hilfen für Menschen in Not zu ermöglichen. Zugleich mache die gegenwärtige Energiekrise deutlich, dass die Gesellschaft krisenfester und weniger abhängig von fossilen Energieträgern werden müsse. Gefordert seien ein anderer Lebensstil und ein verändertes Konsumverhalten.

In dem vom Vorsitzenden der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Bischofskonferenz, Bischof Heiner Wilmer, veröffentlichten Positionspapier heißt es, im Kern sollten die Sanktionen dazu beitragen, das Unrechtsregime um den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu schwächen, den Krieg schneller zu beenden und die territoriale Integrität der Ukraine wiederherzustellen. Einschränkungen und Verluste seien zumutbar und tragbar. „Unser Land ist in der Lage, die Sanktionen durchzuhalten und sich nicht spalten zu lassen“, betont der Hildesheimer Bischof.

Zugleich fordern die Bischöfe von der Politik soziale Ausgleichsmaßnahmen und gezielte Hilfen für den einkommensschwächeren Teil der Bevölkerung, etwa durch höhere Regelsätze in der Grundsicherung und die Reform des Wohngeldes. Die staatlichen Hilfen müssten aber zielgenau ausgestaltet werden. Es brauche auch Sparanreize und Verhaltensänderungen.

Die Bischöfe fordern die Politik auf, einen Rahmen für das langfristige Ziel der Klimaneutralität zu setzen. Energieeffizienz müsse stärker gefördert werden; bei den erneuerbaren Energien brauche es ein größeres Angebot. Auch müssten die Verfahren zum Ausbau der Infrastruktur beschleunigt werden. „Unsere Einzelinteressen müssen auch hier hinter dem langfristigen gemeinsamen Ziel zurückstehen.“

Zugleich appellieren die Bischöfe an die Bürger, ihr Konsumverhalten zu ändern und den Energieverbrauch zu verringern. „Die Solidarität mit der Ukraine ist also zugleich eine Solidarität mit der ganzen Menschheitsfamilie und mit zukünftigen Generationen“, so Wilmer.

kna