Das wieder aufgenommene Strafverfahren wegen Containerns gegen den Nürnberger Jesuitenpater Jörg Alt ist erneut eingestellt worden.
Nürnberg – Das wieder aufgenommene Strafverfahren wegen Containerns gegen den Nürnberger Jesuitenpater Jörg Alt ist erneut eingestellt worden. Auf Twitter machte der Ordensmann am Montag seinem Unmut Luft und warf der Justiz erneut Ungleichbehandlung vor dem Gesetz vor: “Wäre ich kein Priester, würde ich nicht so behandelt werden.” Recht gab der Pater der Staatsanwaltschaft, wonach juristische Verfahren nicht der Ort für rechtspolitische Auseinandersetzungen sein sollten.
Zugleich wies er der FDP die Schuld daran zu, dass Containern in Deutschland immer noch nicht entkriminalisiert worden sei. “Insofern ist für mich der heutige Tag ein Tag des Ärgers und kein Tag der Freude.” Der Jesuit hatte sich im Dezember 2021 selbst angezeigt, nachdem er genießbare Lebensmittel aus Abfallbehältern von Supermärkten genommen und in der Nürnberger Innenstadt verteilt hatte. Mitte Mai war das Ermittlungsverfahren wegen besonders schweren Diebstahls zunächst mangels Tatnachweis eingestellt worden.
Als Alt in einem Schreiben weitere Beweise vorbrachte, nahm die Anklagebehörde die Ermittlungen im Juli wieder auf. Für die erneute Einstellung verwies die Staatsanwaltschaft gegenüber dem Bayerischen Rundfunk auf ein mangelndes öffentliches Interesse an der Strafverfolgung. Der Verkaufswert der vom Jesuiten entwendeten Lebensmittel habe unter 50 Euro gelegen, die Supermärkte hätten keinen Strafantrag gestellt.