Katholische Laien: Staat bei Missbrauchs-Aufarbeitung notwendig

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) dringt auf eine stärkere staatliche Beteiligung an der Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt.
Katholische Laien: Staat bei Missbrauchs-Aufarbeitung notwendig

Thomas Söding auf der Abschlusspressekonferenz der dritten Synodalversammlung des Synodalen Weges. –Foto: Synodaler Weg/Maximilian von Lachner

 Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) dringt auf eine stärkere staatliche Beteiligung an der Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt. Der Gesetzgeber sei in der Pflicht, „hochwertige Standards“ dafür festzulegen, sagte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp am Freitag in Berlin bei der Herbstvollversammlung des Laien-Dachverbands.

Auch ZdK-Vizepräsident Wolfgang Klose forderte eine größere staatliche Rolle bei der Aufarbeitung von Missbrauch. Das ZdK sei mit der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Kerstin Claus, bereits im Gespräch darüber, wie verbindliche Standards und eine „konsequente Beteiligung“ der Betroffenen bei der Aufarbeitung verankert werden könnten. Klose sagte, im deutschen Laienkatholizismus gebe es bereits eine große Bereitschaft dazu, konkrete Projekte seien jedoch noch am Anfang.

ZdK-Vizpräsident Thomas Söding betonte, die Aufarbeitung von Missbrauch in der Kirche oder Geschlechtergerechtigkeit seien keine Sonderprobleme in Deutschland. Es gebe sie weltweit in den Kirchen. Darüber wolle das ZdK im kommenden Februar beim europäischen Treffen zur Weltsynode mit Partnern aus anderen Ländern ins Gespräch kommen. Das ZdK wolle deutlich machen, dass der Reformprozess „Synodaler Weg“ der katholischen Kirche in Deutschland und die Weltsynode eng zusammenhingen.

kna