Jordaniens Kirchenführer sagen Weihnachtsfeiern ab

Im Gedenken an drei bei einer Razzia getötete Polizisten haben Jordaniens Kirchenoberhäupter alle Weihnachts- und Neujahrsfeiern abgesagt.

Im Gedenken an drei bei einer Razzia getötete Polizisten haben Jordaniens Kirchenoberhäupter alle Weihnachts- und Neujahrsfeiern abgesagt. Man habe beschlossen, „die religiösen Feiern in den Kirchen in Solidarität mit dem Heimatland, der Direktion für öffentliche Sicherheit und unseren trauernden Familien zu begrenzen“, heißt es in einer Mitteilung des Rats der Kirchenführer von Montagabend.

Der Rat beklagte den Tod der Polizisten, die in der Erfüllung ihrer nationalen Pflicht den Märtyrertod erlitten hätten. Man bitte daher alle Gläubigen, sich „mit geistlicher Verantwortung und patriotischer Pflicht“ an die Entscheidung der Kirchen zu halten.

Mehrere Städte, darunter Madaba, sagten daraufhin die Feiern zum Entzünden der Lichter an den Weihnachtsbäumen ab, wie das jordanisch-christliche Portal „Milh il-Ard“ (Salz der Erde) berichtete. Die Gemeinde Fuheis kündigte an, die Weihnachtsbeleuchtung sowie den Weihnachtsbaum abzuschalten.

Bei einer Razzia zur Festnahme eines Verdächtigen im Zusammenhang mit dem Mord an einem Polizeikommandanten waren am Montag drei Beamte und ein Verdächtiger in der Stadt Maan getötet worden, wie örtliche Medien unter Berufung auf die jordanische Polizei berichteten. Fünf weitere Polizisten wurden nach Behördenangaben verletzt.

Seit Donnerstag war es in mehreren Städten des Landes wegen einer Verschärfung der Wirtschaftskrise und steigender Kraftstoffpreise zu Streiks und Demonstrationen sowie zu Unruhen gekommen. Dabei wurde laut Berichten der stellvertretende Polizeidirektor von Maan am Donnerstag bei Zusammenstößen durch Schüsse getötet. Insgesamt wurden nach Polizeiangaben mindestens 40 Sicherheitskräfte verletzt. Es handelt sich um die größten Unruhen in dem Königreich seit Jahren.

kna