Trotz Krieg und Krisen soll nach Ansicht des Aachener Bischofs Helmut Dieser Weihnachten gefeiert werden.
Bischof Dr. Helmut Dieser / Foto: © Bistum Aachen – Carl Brunn
Aachen – Trotz Krieg und Krisen soll nach Ansicht des Aachener Bischofs Helmut Dieser Weihnachten gefeiert werden. In einer am Mittwoch verbreiteten Video-Botschaft zum Fest sagte Dieser, zwar sei der Krieg in Europa der Gipfel der unzähligen Krisen in diesem Jahrhundert: „Bankenkrise, Finanzkrise, Schuldenkrise, Brexit-Krise, Corona-Krise, Klimakrise, Energiekrise, Krisenphänomene in westlichen Demokratien bis hin zum Korruptionsskandal im Europäischen Parlament“. Doch er wehre sich gegen die Verzweiflung, wie sie im Namen der Aktivistengruppe „Letzte Generation“ zum Ausdruck komme.
„Die Krisen, die uns bedrohen, sind allesamt menschengemacht“, betonte der Bischof. Dagegen gelte es, eine urmenschliche Kraft aufzubieten: „Das ist die Hoffnung.“ Sie ermögliche es, „gegen alle Übermacht des Schlechten Gutes zu erkennen, Gutes zu beginnen, Gutes zu erwarten“. Die Kraft zu einer solchen universalen Hoffnung stamme aber nicht aus dem Menschen selbst. Gott habe mit der Geburt Jesu eine neue Generation begonnen und eine Hoffnungsquelle zum Fließen gebracht: „von Zerstörern zu Beschützern, von Feinden zu Versöhnten, von Todgeweihten zu Neugeborenen“. Daher gelte es, gerade in diesem Jahr Weihnachten tief und innig zu feiern.
Nach den Worten Diesers ruiniert der von Russlands Präsident Wladimir Putin begonnene „verbrecherische Krieg“ nicht nur die Ukraine. Er lade auch dem Volk des Aggressors schwerste Zukunftslasten auf. „Wir Menschen können uns selbst ruinieren und mit uns unsere gesamte Lebenswelt, die wir uns nicht selbst gegeben haben und die wir auch durch nichts ersetzen können. Einen Planeten B gibt es nicht“, führte Dieser aus. Dennoch bleibe die Hoffnung als eine Kraft zum Überleben und zum Überwinden des Bösen. „Nur die Hoffnung macht uns fähig, den Untergang abzuwenden und größere Gerechtigkeit herbeizuführen.“
