Neurobiologe: Ohne Weihnachten würde in der Welt etwas fehlen

Ob die Vorweihnachtszeit die schönsten Wochen des Jahres sind, darüber gibt es geteilte Meinungen. In jedem Fall bieten sie Anlass für etwas, das vor allem Erwachsene zu selten tun.
neurobiologe:%20Ohne%20Weihnachten%20w%C3%BCrde%20in%20der%20Welt%20etwas%20fehlen Ob die Vorweihnachtszeit die schönsten Wochen des Jahres sind, darüber gibt es geteilte Meinungen. In jedem Fall bieten sie Anlass für etwas, das vor allem Erwachsene zu selten tun.

Marcus Täuber –Foto: Minitta Kandlbauer

Der Weihnachtsgottesdienst, eine Winterlandschaft oder die Lichter auf dem Weihnachtsmarkt – all diese Momente können Menschen in Staunen versetzen. Diese Ehrfurcht positiv zu nutzen, rät der Neurobiologe und Coach Marcus Täuber. Das Gefühl senke nachweislich Entzündungsfaktoren im Körper, sagte Täuber in einem am Dienstag veröffentlichten Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Um von diesem Effekt zu profitieren, genügt eines: dieses Gefühl häufiger erleben.”

Täuber: „Gäbe es Weihnachten nicht, würde etwas in der Welt fehlen¶

Dies könne zum Beispiel durch Religion und Spiritualität gelingen, ergänzte der Autor (“Gute Gefühle”). “Man muss kein Christ sein, um fasziniert zu sein vom Leben Jesu – der vermutlich spektakulärsten Persönlichkeit der Menschheitsgeschichte.” Viele Menschen ließen sich auch von besinnlicher Musik, den vielen Lichtern und dem Beisammensein berühren: “Gäbe es Weihnachten nicht, würde etwas in der Welt fehlen.”

Zum Fest entspannt zu bleiben, sei für ihn kein Widerspruch, betonte Täuber. “Wir sind für unseren Stress selbst verantwortlich. Und zwar immer.” Für die meiste Anspannung sorgten – nicht nur in der Adventszeit, sondern auch im Job – eigene Bewertungen “und der Druck, den wir uns selbst machen”. Perfektionismus sei “ein Ergebnis von Zwängen, die wir uns auferlegen, um ein wenig Anerkennung zu erlangen. Dahinter steckt letztlich unser Ego. Oder anders gesagt: eine Denkfalle unseres Gehirns.”

Sich selbst nicht zu wichtig nehmen

Wer dies erkenne, sich selbst nicht zu wichtig nehme und sich zu den Festtagen sage “gut ist gut genug”, der könne aufatmen, so der Experte. Zudem sei Weihnachten “mehr als Geschenke unter dem Christbaum und eine Gans auf dem Teller”. Man könne diese Tage auch in einer ruhigen Berghütte, mit Spaziergängen oder in einer Suppenküche für obdachlose Menschen verbringen: “Da ist für jeden etwas dabei, das Sinn macht, Kraft gibt und Gutes bewegt.”

kna