Christen aus Ost und West beten am Nikolaus-Grab um Frieden

Katholische und orthodoxe Christen haben am Mittwochabend in Bari gemeinsam um Frieden zwischen Russland und der Ukraine gebetet.
Rom – Katholische und orthodoxe Christen haben am Mittwochabend in Bari gemeinsam um Frieden zwischen Russland und der Ukraine gebetet. Am Grab des Heiligen Nikolaus, der in Russland und in der Ukraine zu den populärsten Heiligengestalten zählt, waren auf Einladung des Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi, Gläubige und Geistliche aus westlichen und östlichen Kirchen versammelt.

Das Nikolaus-Grab in Bari –Foto: © Andrey Bayda | Dreamstime.com

Katholische und orthodoxe Christen haben am Mittwochabend in Bari gemeinsam um Frieden zwischen Russland und der Ukraine gebetet. Am Grab des Heiligen Nikolaus, der in Russland und in der Ukraine zu den populärsten Heiligengestalten zählt, waren auf Einladung des Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi, Gläubige und Geistliche aus westlichen und östlichen Kirchen versammelt. Zum Nikolaus-Grab in Bari pilgern jedes Jahr Tausende orthodoxe Christen, darunter waren vor dem Ukraine-Krieg auch viele Russen. 2017 hatte Papst Franziskus in einer viel beachteten ökumenischen Geste mehrere Reliquien des Heiligen nach Russland ausgeliehen. Damals pilgerten fast zwei Millionen Russen in die orthodoxe Erlöser-Kathedrale in Moskau, um die Reliquien zu verehren. Unter ihnen war auch Staatspräsident Wladimir Putin, der dem Papst für die besondere Geste dankte.

Nach Angaben des Ortsbischofs von Bari, Giuseppe Satriano, war das ökumenische Gebet am Mittwochabend auch als symbolische Unterstützung für die Friedensbemühungen von Papst Franziskus in dem seit zehn Monaten anhaltenden Krieg gedacht. In den Fürbitten beteten die Anwesenden für die Völker der Ukraine und Russlands, damit „durch die Fürsprache des Heiligen Nikolaus überall, wo Krieg, Gewalt und Terror regieren, das Leben und die Hoffnung neu erblühen können“. Weiter beteten sie darum, dass sich die Gläubigen aller christlichen Konfessionen durch Gottes Wort zum Frieden und zum Dialog bewegen lassen sollten.

Kardinal Zuppi betonte in seiner Predigt, dass ein Krieg zwischen Christen „unseren einzigen gemeinsamen Herrn verletzt“. Weiter führte er aus: „Der Heilige Nikolaus will keine Gewalt und befiehlt uns den Frieden.“ Der Friede sei „kein Traum, sondern der einzige Weg, um zu leben“, so Zuppi. Bei dem Gottesdienst wurde ein Gruß- und Dankwort des vom Moskauer Patriarchat anerkannten orthodoxen Kiewer Metropoliten Onufri verlesen. Er bedauerte, dass er wegen des Krieges und der aktuellen Schwierigkeiten in den Staat-Kirche-Beziehungen seines Landes nicht der Einladung nach Bari habe folgen können. Onufri rief in seinem Grußwort zum Gebet für den Frieden in der Ukraine auf.

kn