Der Münchner Kardinal Reinhard Marx ist mit dem emeritierten Papst Benedikt XVI. zuletzt im September zusammengetroffen. Es sei ein „sehr schönes Gespräch“ und eine „herzliche Begegnung“ gewesen, sagte Marx dem Bayerischen Rundfunk.
München – Der Münchner Kardinal Reinhard Marx ist mit dem emeritierten Papst Benedikt XVI. zuletzt im September zusammengetroffen. Es sei ein „sehr schönes Gespräch“ und eine „herzliche Begegnung“ gewesen, sagte Marx dem Bayerischen Rundfunk. Allerdings habe Benedikt nur sehr leise gesprochen. Er sei eben ein zerbrechlicher Mann mit 95 Jahren; da müsse man immer mit Komplikationen rechnen. „Aber der Geist war wach“, so der Kardinal.
Nach den Worten von Marx ist Joseph Ratzinger für ihn eine „prägende Gestalt“ seit seiner Studentenzeit. Damals habe man fast alle seine Bücher gelesen. „Ich kenne ihn so viele Jahre. Als Kardinal war er zu Besuch bei mir in Trier, hat dort einen Vortrag gehalten. Wir haben uns sofort, sehr, sehr gut verstanden.“ Schließlich habe Benedikt XVI. ihn dann zu seinem „Nach-Nachfolger“ als Erzbischof von München und Freising gemacht.
Marx berichtete, dass er mehrfach bei Benedikt – als dieser Papst gewesen sei und auch nach dessen Emeritierung – zu Mittag gegessen habe. Auch wenn beide nicht immer unbedingt in allem einer Meinung seien, so sei sein Eindruck gewesen, dass Benedikt es genossen habe, miteinander zu diskutieren. „Und wenn man unter vier Augen mit ihm war, konnte ich eigentlich alles ansprechen, was mich auch umtreibt in der Kirche.“
Unterdessen meldete der Vatikan, dass der gesundheitliche Situation des früheren Papstes Benedikt XVI. offenbar weiterhin stabil ist. Sprecher Matteo Bruni erklärte: „Der emeritierte Papst hat in der vergangenen Nacht gut geschlafen. Auch gestern Nachmittag hat er an der Feier der Heiligen Messe in seinem Zimmer teilgenommen. Derzeit ist seine Lage unverändert.“