Papst Franziskus hat am Montag den ehemaligen Privatsekretär von Benedikt XVI., Erzbischof Georg Gänswein, in Audienz empfangen.
Vatikanstadt – Papst Franziskus hat am Montag den ehemaligen Privatsekretär von Benedikt XVI., Erzbischof Georg Gänswein, in Audienz empfangen. Das teilte der Vatikan ohne Angaben zu Gesprächsinhalten mit. Gegenstand könnte jedoch die berufliche Zukunft des 66-Jährigen gewesen sein.
Rund 20 Jahre arbeitete Gänswein für den am 31. Dezember gestorbenen Ex-Papst, seit Anfang 2020 ausschließlich. Franziskus hatte ihn damals von seinem Amt als Haus-Präfekt im Vatikan beurlaubt. Offiziell begründet wurde es mit der allmählich nachlassenden Gesundheit Benedikts. Gänswein sollte sich damit ganz dem emeritierten Papst widmen können.
In seinem neuen Buch schildert Gänswein diese Situation von vor rund drei Jahren. Damals sei er „schockiert und sprachlos“ gewesen. Benedikt XVI. habe die Entscheidung seines Nachfolgers mit den ironischen Worten kommentiert: „Ich denke, dass Papst Franziskus mir nicht mehr traut und dass er will, dass Sie mich bewachen.“ Er habe sich dann persönlich an Franziskus gewandt, um ihn umzustimmen, aber ohne Erfolg.
Das Buch „Nient’altro che la verita“ (Nichts als die Wahrheit) soll am Donnerstag erscheinen. Seit dem Tag der Beisetzung Benedikts am vorigen Donnerstag werden immer wieder neue Auszüge daraus bekannt. In Italien sorgen die Enthüllungen für Schlagzeilen. Dabei geht es auch um mögliche Spannungen zwischen dem früheren und dem amtierenden Papst.