Laien-Chef: Briefwechsel keine Lösung für Kirchenreform

Der höchste katholische Laienvertreter im Erzbistum München und Freising, Armin Schalk, hat den innerkirchlichen Umgang mit strittigen Reformfragen kritisiert. 
Bonn/München – Der höchste katholische Laienvertreter im Erzbistum München und Freising, Armin Schalk, hat den innerkirchlichen Umgang mit strittigen Reformfragen kritisiert. "Generell bringt dieses Frage- und Antwortspiel in Briefform keine Lösung", sagte der Diözesanrats-Vorsitzende in einem am Freitag veröffentlichten Interview des Internetportals katholisch.de.

Armin Schalke –Foto: EBMF

Der höchste katholische Laienvertreter im Erzbistum München und Freising, Armin Schalk, hat den innerkirchlichen Umgang mit strittigen Reformfragen kritisiert. „Generell bringt dieses Frage- und Antwortspiel in Briefform keine Lösung“, sagte der Diözesanrats-Vorsitzende in einem am Freitag veröffentlichten Interview des Internetportals katholisch.de.

Schalk bezog sich damit auf einen Ende Januar veröffentlichten Brief des Vatikans, in dem der geplanten Errichtung eines „Synodalen Rates“ in Deutschland eine Absage erteilt wurde. Der Rat soll sich als neues bundesweites Beratungs- und Leitungsorgan mit „wesentlichen Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft“ befassen. Dabei sollen Bischöfe, Priester und Laien gemeinsam über kirchliche Grundsatzfragen und über den Einsatz finanzieller Mittel beraten und entscheiden.

Weder der Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland, der sogenannte Synodale Weg, noch ein von ihm eingesetztes Organ noch eine nationale Bischofskonferenz seien befugt, ein solches Gremium einzurichten, das die Autorität der Bischöfe beschneide, heißt es in dem Schreiben aus Rom. Zuvor hatten sich die Erzbischöfe und Bischöfe von Köln (Woelki), Augsburg (Meier), Eichstätt (Hanke), Passau (Oster) und Regensburg (Voderholzer) an Rom gewandt und gefragt, ob sie an einem „Synodalen Ausschuss“, der die Gründung des Synodalen Rates vorbereiten soll, teilnehmen müssten und dürften.

Schalk betonte, er könne die Bedenken gegen Synodale Räte nicht nachvollziehen. „Wenn in Rom die Bereitschaft vorhanden wäre, aufeinander zu hören und sich gegenseitig auch bei unterschiedlichen Positionen zu respektieren, würden solche inhaltlichen Differenzen gar nicht entstehen“, so der Diözesanrats-Vorsitzende. In diesem Zusammenhang wäre der Besuch der deutschen Bischöfe im vergangenen November in Rom „eine ganz große Chance gewesen, die aber insbesondere seitens Rom nur zum Teil genutzt wurde“.

Schalk vertrat die Auffassung, dass ein Synodaler Rat eher eine Stärkung für das Bischofsamt sei als eine Schwächung. Dabei könnten Laien als Expertinnen und Experten aus der Mitte der Gesellschaft die Arbeit eines Bischofs unterstützen und Mitverantwortung für die Umsetzung von Beschlüssen übernehmen. „Denn die Zeiten sind vorbei, in denen ein Bischof als Hirte eine Herde vergleichsweise unbedarfter Schafe hinter sich herführt“, so der Laien-Repräsentant.