Synodaler Weg vertagt Entscheidung zu mehr Laienmitbestimmung

Der Synodale Weg hat die Entscheidung über einen Text zu mehr Laienmitbestimmung in der katholischen Kirche vertagt.
Frankfurt – Der Synodale Weg hat die Entscheidung über einen Text zu mehr Laienmitbestimmung in der katholischen Kirche vertagt. Mit großer Mehrheit stimmte die Synodalversammlung in Frankfurt am Freitagabend für einen Antrag, das umstrittene Papier erst im sogenannten Synodalen Ausschuss final zu beraten. Über dessen Zusammensetzung sollte am Samstag durch Wahlen entschieden werden sollte.

–Foto: Maximilian von Lachner/Synodaler Weg

Der Synodale Weg hat die Entscheidung über einen Text zu mehr Laienmitbestimmung in der katholischen Kirche vertagt. Mit großer Mehrheit stimmte die Synodalversammlung in Frankfurt am Freitagabend für einen Antrag, das umstrittene Papier erst im sogenannten Synodalen Ausschuss final zu beraten. Über dessen Zusammensetzung sollte am Samstag durch Wahlen entschieden werden sollte.

In der Debatte hatten mehrere Bischöfe deutlich gemacht, dass sie die in dem Text geforderte Selbstbindung an die Entscheidungen gemischter Gremien kritisch sehen. Mehrere Laiensprecher hatten dies scharf kritisiert. Der Vatikan hatte die Gründung sogenannter Synodaler Räte, also gemeinsamer Leitungsorgane von Laien und Klerikern, in mehreren Interventionen kategorisch ausgeschlossen und an die unaufgebbare Autorität der Bischöfe erinnert. Mehrere Bischöfe, darunter der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, hatten erklärt, trotzdem an der Idee gemeinschaftlicher Entscheidungsgremien von Bischöfen und Laien festhalten zu wollen.

Synodaler Weg stimmt für Reformen in katholischer Kirche

Der Synodale Weg hat am Freitag zum Teil weitgehende Reformen für die katholische Kirche in Deutschland beschlossen. Die 210 Bischöfe und Laien-Vertreter machten bei der Vollversammlung in Frankfurt den Weg frei für Segnungen für homosexuelle Paare. Außerdem sollen künftig nicht mehr nur Kleriker in Gottesdiensten predigen dürfen, sondern auch qualifizierte und beauftragte Frauen und Männer. Ein von vielen erwarteter Eklat blieb trotz teils emotionaler Debatten und schwieriger Abstimmungsprozesse aus. Stattdessen einigte man sich mehrfach auf Kompromisse, die ursprüngliche Forderungen abschwächten.

Über einen umstrittenen Handlungstext zu mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten für Laien in Bistümern und Pfarreien entschied die Vollversammlung am Abend nicht mehr, sondern beschloss die Überweisung in einen noch zu gründenden Synodalen Ausschuss. Dieser soll das Papier weiterentwickeln, um es mehrheitsfähig zu machen. Der Vatikan hatte jüngst die Gründung sogenannter Synodaler Räte, also gemeinsamer Leitungsorgane von Laien und Klerikern, kategorisch ausgeschlossen. Mehrere Bischöfe, darunter der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, hatten erklärt, trotzdem daran festhalten zu wollen.

Einstimmige Entscheidungen

Einstimmig beschloss die Vollversammlung strengere Vorgehensweisen im Umgang mit Priestern, die sich des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht haben. Die Bischofskonferenz soll eine Disziplinarordnung für Priester erarbeiten. Ist die Täterschaft eines Klerikers nachgewiesen, brauche es eine per Dekret ausgesprochene Auflage zur Therapie. Außerdem soll für jeden Täter eine “Kontrollperson” eingesetzt werden, die die Therapieauflagen überprüft und den weiteren Berufs- und Lebensweg der Täter verfolgt. Zudem soll Präventionsarbeit fester Bestandteil der Ausbildung von Priestern und anderen pastoralen Mitarbeitern werden.

Ebenfalls einstimmig sprach sich der Synodale Weg in Erster Lesung für ein Papier zu “Maßnahmen gegen Missbrauch an Frauen in der Kirche” aus. Kritisiert wird darin, dass Missbrauch an Erwachsenen bei Beratungsangeboten und in Schutzkonzepten bislang nur eine untergeordnete Rolle gespielt habe.

kna