Die Vollversammlung des katholischen Reformprojekts Synodaler Weg hat sich auf einen kirchenpolitischen Grundlagentext verständigt.
Frankfurt – Die Vollversammlung des katholischen Reformprojekts Synodaler Weg hat sich auf einen kirchenpolitischen Grundlagentext verständigt. In Frankfurt votierten die Synodalen am Samstag mit großer Mehrheit (97 Prozent) für die Annahme einer vom Präsidium eingereichten Textvorlage für eine sogenannte Präambel mit dem Titel „Hören. Lernen. Neue Wege gehen“. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sprach von einem Wegweiser.
Die sechsseitige Präambel benennt den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche als Ausgangspunkt für das Reformprojekt. Er formuliert das Ziel, einen „Weg der Umkehr und Erneuerung“ zu gehen. Der Text ist eine Bestandsaufnahme zur aktuellen Kirchenkrise und enthält ein umfangreiches Schuldbekenntnis zum Umgang mit Missbrauch in der Kirche. Er enthält zudem ein Plädoyer für eine respektvolle und freimütige Gesprächskultur.
Benannt werden die vier Schwerpunktthemen des Dialogs: Sexualmoral, priesterliche Lebensform, Macht und Gewaltenteilung sowie die Rolle von Frauen in der Kirche. Hier brauche es Entscheidungen in Deutschland und klare Voten bei Themen, die auf weltkirchlicher Ebene entschieden werden müssen. Die Präambel ordnet den deutschen Synodalen Weg als einen Beitrag zur Weltsynode ein, zu der Papst Franziskus alle Katholiken eingeladen hat.