Kardinal Hollerich äußert sich zu Papst-Rücktritt

Der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich rechnet nicht mit einem baldigen Rücktritt von Papst Franziskus.
Kardinal Hollerich äußert sich zu Papst-Rücktritt  Der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich rechnet nicht mit einem baldigen Rücktritt von Papst Franziskus.

Kardinal Jean-Claude Hollerich (Foto: Erzbistum Luxemburg)

Der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich rechnet nicht mit einem baldigen Rücktritt von Papst Franziskus. “Er würde das Papstamt nur dann aufgeben, wenn es ihm wirklich unmöglich wäre, den Dienst Petri fortzuführen”, sagte Hollerich im Interview der italienischen Tageszeitung “La Stampa” (Samstag). “Aber der Heilige Vater ist stark, mutig, hartnäckig, er hat einen starken Willen. Und viel Hoffnung.”

Mutmaßungen aufgekommen

Mutmaßungen um einen möglichen Rücktritt des katholischen Kirchenoberhaupts waren erneut laut geworden, nachdem Franziskus am Mittwochnachmittag in die Gemelli-Klinik in Rom gebracht worden war. Der 86-Jährige litt unter einer infektiösen Bronchitis, die mit Antibiotika behandelt wurde.

Franziskus hat selbst immer wieder erklärt, dass er einen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen nicht ausschließt. Sein Vorgänger Benedikt XVI. war der erste Papst der Neuzeit, der von seinem Amt zurücktrat.

Papst Franziskus verlässt Gemelli-Klinik

Papst Franziskus hat die Gemelli-Klini in Rom verlassen. Am Samstagmorgen sprach er vor dem Krankenhaus mit dort anwesenden Journalisten und Passanten. Laut Ohrenzeugen kommentierte er seinen Zustand scherzhaft mit den Worten: “Ich lebe noch!” Er absolvierte die Gespräche stehend.

Danach segnete er eine Frau und einen Mann, mit denen er länger gesprochen hatt; zum Abschied küsste er beide auf die Wange. Laut vatikanischem Presseamt hatte das Paar in der Nacht zuvor ein Kind verloren. Anschließend setzte sich Franziskus auf den Beifahrersitz eines weißen Fiat 500. Sicherheitskräfte hatten zunächst Mühe, dem Fahrzeug einen Weg durch die zahlreichen anwesenden Menschen zu bahnen. Als erstes fuhr der Papst in die römische Basilika Santa Maria Maggiore, wo er vor der Marienikone betete.

Das katholische Kirchenoberhaupt hatte sich seit Mittwochnachmittag im Papsttrakt der römischen Uniklinik aufgehalten.Das katholische Kirchenoberhaupt hatte sich seit Mittwochnachmittag im Papsttrakt der römischen Uniklinik aufgehalten. Laut Vatikan wurde Franziskus wegen einer infektiösen Bronchitis mit Antibiotika behandelt, was zu einer deutlichen Verbesserung geführt habe. Zunächst war von einem Aufenthalt zu geplanten Untersuchungen die Rede gewesen.

Gesundheitszustand ist wechselhaft

Der Gesundheitszustand des 86 Jahre alten Papstes ist seit geraumer Zeit wechselhaft. Vor etwa einem Jahr hatte sich Franziskus einen Knochenbruch im Knie zugezogen. Seit Mai absolviert er darum die meisten Termine im Rollstuhl. Zudem teilte er im Januar mit, dass seine Darmerkrankung, eine Divertikulitis, wieder zurückgekehrt sei. 2021 war Franziskus wegen einer Darmentzündung in der Gemelli-Klinik operiert worden.

rwm/kna