Der Essener Weihbischof Wilhelm Zimmerman hat seinen Amtsverzicht zum Vatikan geschickt.
Der Essener Weihbischof Wilhelm Zimmerman hat seinen Amtsverzicht zum Vatikan geschickt, denn er feiert in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag. Eine Antwort steht allerdings noch aus. Deshalb ist Zimmermanns Terminkalender bis Jahresende 2023 immer noch dicht gefüllt. Die Oberhausen-Osterfeld war er jetzt auf einer seiner letzten Visitationen unterwegs in der Pfarrei St. Pankratius.
Am Palmsonntag zelebrierte er deshalb den Sonntagsgottesdienst der Erwachsenen i der St. Antonius-Kirche in der Pfarrei. Mit einem bereits gesegneten Palmzweig in der Hand kam er danach zu den Familien auf den Kirchplatz. Ihm würde etwas fehlen, wenn er eine Pfarrei „visitiert“, ohne zu erleben, wie die verschiedenen Gruppen der Gemeinde ein Kirchenfest feiern, sagte Zimmermann. Zu seiner Visitation der Pfarrei St. Pankratius in Oberhausen-Osterfeld, gehören Gespräche mit dem ganzen Pastoralteam, dem Personal rund um Verwaltung und Organisation der Kirchengebäude, den Ehrenamtlichen, die in Pfarreigremien, bei der Lebensmittelausgabe oder im Hospiz mitarbeiten, und den Schulen und Kitas.
Palmsonntag – den Kindern erklärt: Bereits in der Vorwoche hatten die Kita-Kinder von Oberhausen-Osterfeld ihre Palmstöcke mit Buchsbaum und Schleifenband zusammengebunden. Nun kamen sie mit ihren Eltern und Geschwistern auf den Hof neben der St. Antonius-Kirche in Oberhausen-Osterfeld, um Palmsonntag zu feiern. Trotz des kalten Windes war die Palmsonntagsfeier bei den Familien der sechs katholischen Kitas in Osterfeld begehrt: Auf rund 50 Familien hatte das Team der Kleinkinderpastoral der Pfarrei St. Pankratius sich mit Papier-Eseln vorbereitet, die an die Palmstöcke gebunden werden sollten – dann gingen dennoch die Esel-Vorlagen aus. Zum Glück stand neben der Kirche noch ein hölzerner Esel, der in seinen Satteltaschen die Geschichte des unscheinbaren, freundlichen Esels bereit hielt, der Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem getragen hat.
Auch auf dem Kirchplatz von St. Antonius trug Zimmermann nicht seinen Alltagsanzug mit Priesterkragen, sondern eigens Soutane und Pileolus – das rote Scheitelkäppchen der Bischöfe –, damit die Kinder ihn in seiner Rolle als Bischof erkennen. So segnete er dann die mitgebrachten Palmzweige schwungvoll mit dem Weihwassersprengel: „Das mach ich gern, und wahrscheinlich werdet ihr jetzt auch ein bisschen nass.“ Anschließend zogen die Familien zum Schlusssegen in die Kirche – und weil der kalte Wind weiter wehte, zog ihnen schon vor der Kirchentür von drinnen ordentlich Weihrauchduft in die Nase.
Noch zwei weitere Visitationen und mehrere Firmungen stehen für Zimmermann in diesem Jahr noch in den Pfarreien an. Was der Weihbischof sich bei all diesen Begegnungen wünscht: Dass die Kirche ein menschliches, positives Gesicht zeigt. Deshalb gehören auch Besuche im Grundschul-Religionsunterricht inklusive Fragerunde dazu: Was tut ein Weihbischof den ganzen Tag? Warum ist er Schalke 04-Fan? Welchen Wagen fährt er? Den Bischofsstab, den er dazu mitbringt, darf man anfassen, die Mitra mal aufsetzen – dann lachen die Kinder, wenn sie ein Grundschulkind „in Amt und Würden“ sehen.