Bistum: Sexueller Missbrauch könnte auch Versicherungsfall sein

Betroffene sexuellen Missbrauchs können laut Bistum Münster möglicherweise eine Verletztenrente von der gesetzlichen Unfallversicherung erhalten.

Betroffene sexuellen Missbrauchs können laut Bistum Münster möglicherweise eine Verletztenrente von der gesetzlichen Unfallversicherung erhalten. Zudem könnten ihnen auch Kosten für Therapien bezahlt werden. Darauf wies der Interventionsbeauftragte des Bistums, Peter Frings, am Donnerstag hin. Sexueller Missbrauch könnte versicherungsrechtlich als Arbeitsunfall gewertet werden, so Frings unter Bezug auf Angaben der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG). Dies gelte für Betroffene, die haupt- oder ehrenamtlich in der Kirche tätig sind oder waren.

Die möglichen Versicherungsfälle bearbeitet den Angaben zufolge nicht die Diözese, sondern der jeweils zuständige gesetzliche Unfallversicherungsträger. Betroffene müssten aber selber entscheiden, ob ihr Fall vom Arbeitgeber bei der Unfallversicherung angezeigt wird. „Für das Bistum Münster ist daher vorgesehen, dass ohne Wissen der Betroffenen, die beim Bistum einen sexuellen Missbrauch im kirchlich/katholischen Kontext angezeigt haben, keine Meldung an die Berufsgenossenschaft erfolgen soll“, sagte Frings. Auch Betroffene, die von der Kirche bereits Zahlungen in Anerkennung ihres Leid erhalten haben, könnten ihren Anspruch gegenüber der Unfallversicherung prüfen lassen.

Aus den Informationen der Berufsgenossenschaft geht laut Bistum aber hervor, dass nicht alle Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche die Voraussetzungen für Versicherungsleistungen erfüllen. Daher stelle die Diözese Betroffenen auf ihrer Internetseite nähere Hinweise zur Verfügung.

kna