Papst Franziskus würdigt Rolle von Laien in der Kirche

Papst Franziskus hat an die unterschiedlichen Aufgaben erinnert, die nicht geweihte Frauen und Männer in der katholischen Kirche übernehmen können.
Papst Franziskus hat an die unterschiedlichen Aufgaben erinnert, die nicht geweihte Frauen und Männer in der katholischen Kirche übernehmen können.

Papst Franziskus –Foto: © Palinchak| Dreamstime.com

Papst Franziskus hat an die unterschiedlichen Aufgaben erinnert, die nicht geweihte Frauen und Männer in der katholischen Kirche übernehmen können. So dürften Laiinnen und Laien von ihren Pfarrern übergangsweise damit betraut werden, etwa in einer Messe die Kommunion auszuteilen, sofern ein entsprechender Bedarf in der Gemeinde bestehe, sagte Franziskus am Samstag im Vatikan.

Die Aufgaben in der Kirche seien nicht an bestimmte Ämter wie das Priesteramt oder das Amt des Lektors gebunden. Stattdessen seien alle getauften Christinnen und Christen dazu berufen, am Auftrag der Kirche teilzunehmen. Der Heilige Geist gebe jedem von ihnen ein besonderes Charisma, das für die Gemeinschaft nützlich sei.

Laiinnen und Laien übernähmen auch dann Aufgaben für die Kirche, wenn sie sich etwa für Menschen in Armut oder für Migranten einsetzten, so Franziskus. Dabei gehe es nicht einfach um sozialen Einsatz, sondern um ein persönliches, christliches Zeugnis. Auch in ihren Familien hätten Laiinnen und Laien Aufgaben, etwa die Kinder katholisch zu erziehen. Ämter, Dienste und Aufgaben in der Kirche dürften sich nie auf sich selbst beziehen. Ihr Ziel sei es, christliche Werte in die gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Welt zu bringen.

Anfang April hatte sich der Vatikan gegen eine Aufwertung von Laiinnen und Laien bei Taufen und Predigten in der katholischen Kirche in Deutschland ausgesprochen. Das vatikanische Amt für Gottesdienste und Sakramente erteilte entsprechenden Reformforderungen eine Absage.

Die regelmäßige Spendung des Taufsakraments durch Laiinnen und Laien sei nur in Ausnahmefällen möglich, etwa wenn ein „ordentlicher Amtsträger“ nicht innerhalb eines Monats erreicht werden könne, so die Gottesdienstbehörde. Diese Umstände „scheinen in keiner Diözese im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz vorzuliegen, wenn man die Daten des Päpstlichen Jahrbuchs über die zur Verfügung stehenden Kleriker zugrunde legt“. In Deutschland hatten einige wenige Diözesen auch Laiinnen und Laien das Taufen gestattet.

Franziskus äußerte sich am Samstag vor der Vollversammlung der vatikanischen Behörde für Laien, Familie und Leben, die er in Audienz empfing. Die Versammlung hatte sich mit dem Thema „Laien und Ämter in der synodalen Kirche“ beschäftigt. Dabei ging es auch um die Frage, wie Gemeinden mit wiederverheirateten Geschiedenen umgehen können.