Sprachcafé in Duisburg braucht Unterstützung

Der Testlauf  des „Sprachcafés für ukrainische Frauen und Kinder“ in Duisburg war ein Erfolg. Jetzt soll das Projekt fortgesetzt und ausgeweitet werden – doch die Finanzierung ist noch nicht gesichert.
Sprachcafé in Duisburg braucht Unterstützung

Foto: Pater Tobias

Duisburg – Der Testlauf war ein Erfolg. Jetzt soll das Projekt fortgesetzt und ausgeweitet werden – doch die Finanzierung ist noch nicht gesichert. Als im vergangenen November das „Sprachcafé für ukrainische Frauen und ihre Kinder“ erstmals seine Türen öffnete, war die Nachfrage überwältigend. Bereits in der zweiten Woche waren 90 Prozent aller verfügbaren Plätze vergeben. Mehr als 20 Teilnehmer kamen seitdem regelmäßig zusammen, um gemeinsam ihre Sprachfähigkeiten verbessern. Wegen des großen Erfolgs soll das zunächst als Testlauf angelegte Projekt nun fortgeführt und ausgeweitet werden. Um den Betrieb für das Jahr 2023 zu sichern, werden noch Spenden benötigt.

„Deutschkenntnisse sind bekanntlich der Schlüssel zu einer gelingenden Integration“, sagt Pater Tobias von der Abtei Hamborn. Das von ihm gegründete Projekt LebensWert hatte das „Sprachcafé für ukrainische Frauen und ihre Kinder zusammen mit dem katholischen Bildungsträger „kefb“ und der Kita Herz-Jesu ins Leben gerufen. „Durch die bestehenden Strukturen unseres Sozial-Cafés ,Offener Treff mit Herz‘ in Duisburg konnten wir mit verhältnismäßig wenig Aufwand einen deutlichen Mehrwert für geflüchtete Kinder und Mütter schaffen. Wir sind guter Hoffnung, das Angebot auch über das gesamte Jahr hinweg aufrechterhalten zu können.“

Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine sind viele allein reisende Frauen und Mütter mit ihren Kindern aus der Ukraine nach Duisburg gekommen. Für viele von ihnen ist es ungewiss, ob sie ihre Väter, Söhne oder Brüder je wieder lebend zu Gesicht bekommen. Sie sind nun allein in einem fremden Land, warten auf das Ende des Krieges und müssen sich derweil eine völlig neue Existenz aufbauen. „Uns war sofort klar, dass wir ihnen helfen müssen“, sagt Pater Tobias. „Wir konnten seit Kriegsbeginn bereits viele Spenden sammeln – die Gemeinde Herz-Jesu, die Menschen in Neumühl und in der ganzen Stadt haben wieder einmal ihre große Hilfsbereitschaft unter Beweis gestellt“.

Pater Tobias, der wegen seiner Begeisterung für den Laufsport auch als „Marathon-Pater“ bekannt ist, absolvierte bereits einen Marathon, um Spenden zur Unterstützung der Ukrainerinnen und Ukrainer zu sammeln. Das von ihm gegründete Projekt LebensWert hat zudem seine bewährten Maßnahmen der Flüchtlingshilfe aktualisiert und kostenlose Mahlzeiten bereitgestellt sowie Beratungs- und Vermittlungsangebote organisiert.

In seinen Gesprächen mit den Geflüchteten hat Pater Tobias erfahren, welche Form der Unterstützung am dringendsten benötigt wird: „Oft ist die Kinderbetreuung die größte Herausforderung im Alltag. Genau hier möchten wir mit zusätzlichen Angeboten wie dem ,Sprachcafé‘ anknüpfen, um den Kindern mit vernünftigen Strukturen die Ankunft in ihrer neuen Lebensrealität zu erleichtern“, sagt der  Prämonstratenser-Pater.