Kongress informiert über Stand zu Robotik und KI in der Pflege

Zum Abschluss einer vierjährigen Forschungsphase werden bei einem Kongress in Osnabrück Roboter- und KI-gestützte Systeme für die Pflege vorgestellt.
Pflegebeauftragte fordert Entlastung für häusliche Pflege

–Symbolfoto: eliola/Pixabay

Zum Abschluss einer vierjährigen Forschungsphase werden bei einem Kongress in Osnabrück Roboter- und KI-gestützte Systeme für die Pflege vorgestellt. Insgesamt zehn interdisziplinäre Projekte waren vom Bundesforschungsministerium mit insgesamt knapp 20 Millionen Euro gefördert worden. Bei der bis Donnerstag dauernden zweitägigen Veranstaltung präsentieren Entwickler und Anbieter bereits existierende Modelle und informieren über den Stand ihrer Forschung.

Mario Brandenburg (FDP), Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium, forderte in einem Grußwort “ein eindeutiges Verständnis für den Einsatz solcher Systeme”. Es müsse darum gehen, Menschen zu entlasten, um mehr zwischenmenschliche Kommunikation zu ermöglichen. Roboter könnten dabei unterstützen.

Robotische Unterstützung in der Pflege

Ein eigenes Projekt widmete sich Maßstäben, wie robotische Unterstützung in der Pflege begründet und bewertet werden kann. Derzeit gebe es weltweit knapp 200 Pflegetheorien, so Manfred Hülsken-Giesle von der Universität Osnabrück. Keine aber sei auf der Höhe aktueller technologischer Entwicklungen. Bisher werde Robotik vor allem technisch bewertet und noch nicht aus Sicht der Pflege.

Das von Hülsken-Giesle koordinierte Projekt entwickelte daher ein Bewertungsinstrument, mit dem Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen einschätzen können, ob und welche digitalen Systeme und Roboter für sie geeignet sind. Dies soll von den Teams der Häuser anhand ethischer, technischer, rechtlicher, pflegerischer und ökonomischer Kriterien beraten und entschieden werden.

Skepsis muss überwunden werden

Um Robotik und Künstliche Intelligenz (KI) in die Pflege alter, kranker oder behinderter Menschen einzuführen, muss laut Andreas Hein von der Universität Oldenburg vielfache Skepsis überwunden werden. “Wir müssen mit Demut an eingespielte Prozesse und Teams herangehen”, so Heim. Schließlich gehe es um ein “Kernverhältnis zwischen Menschen”, um physische Interaktion und Kommunikation zwischen Pflegekräften und Patienten.

Zur Veranschaulichung dessen, was schon möglich ist, stellten Entwickler diverse Robotikmodelle vor. Diese reichen von der Begleitung und Unterstützung alleinstehender Senioren in deren Wohnungen über Heberoboter zur Umlagerung schwerer Patienten bis zu KI-Puppen für die Interaktion mit demenzkranken Menschen. Auch werden humanoide Roboter entwickelt, die in Forschungs- und Ausbildungssituationen Intensivpatienten simulieren; bisher geschah dies durch eigens geschulte Schauspieler. Die Simulation ist nötig, weil Technik in der Entwicklung noch keine gesetzliche Zulassung hat.

kna