Münchner Missbrauchsbetroffene treffen Papst Franziskus

Die Münchner Missbrauchsbetroffenen, die mit dem Fahrrad nach Rom gepilgert sind, haben Papst Franziskus getroffen.
Die Münchner Missbrauchsbetroffenen, die mit dem Fahrrad nach Rom gepilgert sind, haben Papst Franziskus getroffen.

Papst Franziskus –Foto: © Edips – Dreamstime.com

Die Münchner Missbrauchsbetroffenen, die mit dem Fahrrad nach Rom gepilgert sind, haben Papst Franziskus getroffen. Nach der Generalaudienz am Mittwoch fand eine kurze Begegnung mit dem katholischen Kirchenoberhaupt statt. Dabei überreichte die Gruppe auf dem Petersplatz eine Version von Michael Pendrys Kunstwerk „Heart“, ein dreidimensionales Herz, das gitterartig aus Metallstangen zusammengesetzt ist. Außerdem übergaben sie dem Papst einen Brief mit Forderungen zum Umgang mit Missbrauch in der katholischen Kirche.

„Wir erwarten, dass Sie alles in Ihrer Macht Stehende tun, dass in alle Winkel der Weltkirche hinein das Thema sexueller wie spiritueller Missbrauch gesehen, aufgearbeitet und durch entsprechende Präventionsmaßnahmen unterbunden wird“, so die Gruppe in ihrem Schreiben. Anfänge seien zwar gemacht, aber es brauche weiterhin „ein starkes und klares Engagement aller Verantwortungsträger innerhalb der Kurie und in die Diözesen der Weltkirche hinein“.

Abschließend forderten die Unterzeichner von Franziskus: „Setzen Sie auch ein klares Zeichen gegenüber Tätern und Bischöfen, die ihrer Verantwortung nicht nachgekommen sind und diese bis heute zum Teil nicht wahrnehmen.“

Am Dienstag waren die Pilgernden in Rom eingetroffen. In zehn Tagen hatten die Missbrauchsbetroffenen und ihre Begleiter 715 Kilometer auf dem Fahrrad zurückgelegt; gestartet waren sie am 6. Mai in München. Organisiert wurde die Pilgerfahrt unter dem Motto „Wir brechen auf! Kirche, bist du dabei?“ von Dietmar Achleitner, Richard Kick und Kilian Semel vom Betroffenenbeirat der Erzdiözese München und Freising. Außerdem beteiligt war Robert Köhler von der Initiative „Wir-wissen-Bescheid.de“ des Vereins „Ettaler Misshandlungs- und Missbrauchsopfer“. Am Donnerstag ist ein Treffen mit dem Kinderschutzexperten Hans Zollner geplant. Der Jesuit leitet das Institut zum Schutz vor Missbrauch an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom.

kna