Bischof Wilmer fordert Entlohnung für Lkw-Fahrer

Eine angemessene Entlohnung und faire Arbeitsbedingungen für LKW-Fahrer fordert der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer.
Hildesheim/Braunschweig – Eine angemessene Entlohnung und faire Arbeitsbedingungen für LKW-Fahrer fordert der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer. "Es kann nicht sein, dass schwere, anstrengende Arbeit mit schlechtem Lohn bezahlt wird", sagte Wilmer am Mittwochabend, wie das Bistum Hildesheim mitteilte. Auf dem Rastplatz Zweierdorf Holz Süd an der A2 bei Braunschweig spendete der Bischof zahlreichen LKW-Fahrern den Reisesegen.

Das Thema Arbeitsmigration aus Osteuropa steht im Mittelpunkt der diesjährigen Renovabis-Aktion zu Pfingsten. Auf dem Rastplatz Zweidorfer Holz Süd an der Bundesautobahn 2 bei Braunschweig hatte Bischof Dr. Heiner Wilmer hatte mehr als nur einen Reisesegen für die LKW-Fahrer. –Foto: Bistum Hildesheim

Eine angemessene Entlohnung und faire Arbeitsbedingungen für LKW-Fahrer fordert der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer. “Es kann nicht sein, dass schwere, anstrengende Arbeit mit schlechtem Lohn bezahlt wird”, sagte Wilmer am Mittwochabend, wie das Bistum Hildesheim mitteilte. Auf dem Rastplatz Zweierdorf Holz Süd an der A2 bei Braunschweig spendete der Bischof zahlreichen LKW-Fahrern den Reisesegen.

Hilfswerk Renovabis blickt auf die Situation von Arbeitsmigranten aus Osteuropa

Anlass ist die diesjährige Pfingstaktion des Osteuropa-Hilfswerks Renovabis, die den Blick auf die Situation von Arbeitsmigranten aus Osteuropa lenkt. Ihr Schicksal könne den Menschen in Deutschland nicht egal sein, mahnte Wilmer: “Wir leben von ihnen. Ohne sie könnten wir unseren Lebensstil nicht aufrecht erhalten.” Angesichts teils ausbeuterischer Praktiken sprach er von moderner Sklaverei. Auch die Kirche sei gefordert, sich für diese Menschen einzusetzen.

Mehr Solidarität forderte auch Renovabis-Geschäftsführer Markus Ingenlath. Das Hilfswerk wolle die Menschen bereits in ihrem Heimatländern unterstützen, damit sie nicht auf ausbeuterische Angebote angewiesen seien. “Sie fehlen dann zwar bei uns, aber wir müssen hier mehr Solidarität leisten für eine gute Zukunft für alle”, sagte Ingenlath.

Wilmer: „Ohne sie könnten wir unseren Lebensstil nicht aufrecht erhalten.“

Bei der Veranstaltung, die von Renovabis und dem Bistum Hildesheim zusammen mit der Kolping-Jugend, den Maltesern und der Polizeiseelsorge organisiert wurde, kamen auch zwei LKW-Fahrer zu Wort: Andrej und Pavlo, beide aus der Ukraine. Pavlo berichtete, er habe seine Familie seit Kriegsausbruch nicht mehr gesehen; seine Frau, Tochter und Schwiegermutter seien von den Russen verschleppt worden. Er könne jedoch ab und zu mit ihnen telefonieren. Andrejs Familie konnte fliehen und lebt nun in Litauen; er selbst transportiert Weizen von der Ukraine nach Westeuropa. Die Umstände, aber auch die schwierigen Arbeitsbedingungen drücken nach seinen Worten aufs Gemüt.

An Pfingsten ruft Renovabis bundesweit in allen katholischen Gottesdiensten zu Spenden auf. Das Motto der diesjährigen Aktion lautet: “Sie fehlen. Immer. Irgendwo.” Um Arbeitsmigration einzudämmen, unterstützt das Hilfswerk unter anderem Start-Ups auf dem Balkan. In Deutschland setzt es sich dafür ein, dass Arbeitsmigranten fair entlohnt und menschenwürdig behandelt werden.

kna