„Wir sind Kirche“ lobt Arbeitspapier für Weltsynode

Die Gruppe „Wir sind Kirche“ hat das Arbeitspapier zu den kommenden Treffen der katholischen Weltsynode im Vatikan gelobt. 
Die Gruppe „Wir sind Kirche“ hat das Arbeitspapier zu den kommenden Treffen der katholischen Weltsynode im Vatikan gelobt. 

Christian Weisner (Foto: wsk)

Die Gruppe „Wir sind Kirche“ hat das Arbeitspapier zu den kommenden Treffen der katholischen Weltsynode im Vatikan gelobt. Das dort am Dienstag vorgestellte Dokument bedeute einen “weiteren wichtigen Schritt auf dem von Papst Franziskus angestoßenen Weg der notwendigen Erneuerung hin zu einer einladenden Kirche, die Menschen nicht diskriminiert”, teilte “Wir sind Kirche” in München mit. Weiter heißt es in der Erklärung, der umfangreiche Fragenkatalog weise hoffentlich den Weg von einer viel zu verrechtlichten, hierarchischen Kirche hin zu einer “wirklich ‘katholischen’, also umfassenden, weltweiten Glaubensgemeinschaft, die in den sehr unterschiedlichen Kulturen verstanden und gelebt werden kann”.

Das in deutscher Übersetzung 71-seitige Arbeitspapier, das sogenannte “Insrumentum laboris, stellt viele Themen zur Diskussion durch die Weltsynode im Oktober 2023 und Oktober 2024. Dazu zählen etwa das Diakonat der Frau, Ämter für ungeweihte Katholikinnen und Katholiken oder die Priesterweihe für verheiratete Männer. Der Umgang mit erneut verheirateten Geschiedenen, queeren Kirchenmitgliedern und solchen, die wie etwa auf dem afrikanischen Kontinent in einer Vielehe leben, wird ebenfalls zur Debatte vorgeschlagen.

Um der Glaubwürdigkeit der Kirche willen hält es die Reformbewegung für unabdingbar, Themen wie die Rolle der Frauen in der katholischen Kirche sowie die Bekämpfung sexualisierter und geistlicher Gewalt und deren Vertuschung konkret anzugehen. “Denn dies waren weltweit zentrale Punkte in allen bisherigen Beteiligungsphasen”, aus denen das Arbeitspapier hervorgegangen ist. Als enttäuschend bezeichnete die Gruppe in diesem Zusammenhang die am Dienstag bekanntgewordene Weigerung von vier deutschen Bischöfen, der deutschen Reformdebatte “Synodaler Weg” künftig weiter mitzufinanzieren.

Besonders lobt die Gruppe, dass neben zehn Ordensleuten erstmals “immerhin siebzig Frauen und Männern aus dem weltweiten Kirchenvolk” als Nichtkleriker an den beiden Weltsynode-Treffen im Oktober 2023 und Oktober 2024 mit Stimmrecht beteiligt sein sollen. An die Bischöfe appellierte “Wir sind Kirche”, den von Papst Franziskus angestoßenen Prozess über eine Neugestaltung der innerkirchlichen Beratung und Beteiligung “mutig mitzugehen”.