Expertin: Statistiken sind „Waffe gegen Fake News“

Die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand, sieht eine wichtige Rolle ihrer Behörde für die Demokratie.

Die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand, sieht eine wichtige Rolle ihrer Behörde für die Demokratie. Amtliche Statistiken seien „eine scharfe Waffe gegen Desinformation und ‚Fake News'“, sagte Brand am Freitag in Wiesbaden anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Statistischen Bundesamts.

In den 75 Jahren des Amtes habe sich vieles geändert, doch die Grundsätze seien geblieben. „Damals wie heute gilt: Amtliche, nach wissenschaftlichen Methoden erhobene Statistiken sind die bestmögliche Annäherung an die Realität, eine zentrale Grundlage für einen wissensbasierten demokratischen Diskurs und faktenbasierte politische Entscheidungen“, so Brand vor Journalisten. Sie fügte hinzu: „Wir arbeiten frei von Einflussnahme von außen.“

Gerade in Zeiten vielfältiger Krisen zeige sich der Wert amtlicher Statistiken. „Ob Corona-Pandemie, Klimawandel, Krieg in der Ukraine oder Energiekrise – der Bedarf an aktuellen statistischen Informationen zur Orientierung ist besonders in unsicheren Zeiten groß“, erklärte Brand. Die amtliche Statistik habe deshalb in den vergangenen drei Jahren „Hochkonjunktur“ gehabt.

1948 war mit dem in Wiesbaden ansässigen Statistischen Amt des Vereinigten Wirtschaftsgebietes eine unabhängige amtliche Statistik in Deutschland begründet worden. Aus dem Amt der amerikanischen und britischen Besatzungszonen erwuchs das Statistische Bundesamt. Es hatte in seinen Anfängen rund 120 Beschäftigte. Heute hat das Statistische Bundesamt eigenen Angaben zufolge 2.554 Beschäftigte, davon 1.910 am Standort Wiesbaden, 616 in Bonn und 28 in Berlin. Der Anteil von Frauen liegt demnach bei 56,7 Prozent, der Anteil an Führungskräften bei 40,0 Prozent.

Der Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten ist ein Festakt mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am 5. Juli in Wiesbaden. Er steht unter dem Motto „Demokratie braucht Daten – Daten brauchen Demokratie“

kna