Im Norden Israels haben Archäologen ein Mosaik mit hebräischen und aramäischen Inschriften sowie Naturszenen gefunden.
Jerusalem/Chapel Hill – Im Norden Israels haben Archäologen ein Mosaik mit hebräischen und aramäischen Inschriften sowie Naturszenen gefunden. Das Mosaik zierte den Fußboden am Haupteingang einer Synagoge der antiken Stadt Hukok aus spätrömischer Zeit nahe dem See Genezareth, wie Forscher der Universität in Chapel Hill im US-Bundesstaat North Carolina am Montag (Ortszeit) mitteilten.
Das neu entdeckte Mosaik besteht demnach aus einer großen Tafel, in deren Mitte sich eine von einem Kranz gerahmte, rätselhafte hebräische Inschrift befindet. Der Kranz wird auf beiden Seiten von Löwen flankiert, die ihre Vorderpfoten auf Stierköpfen ruhen lassen. An den Seiten und unter dem Kranz sind in einer aramäischen Inschrift Namen aufgelistet. Die Forscher gehen davon aus, dass es sich entweder um die Spender handelt, die die Mosaike finanziert haben, oder um die Künstler. Das Mosaik ist umrandet von einer Bordüre, die Raubtiere auf der Jagd zeigt.
Ferner legten die Forscher weitere Abschnitte von Mosaiken frei, die bei früheren Grabungen in den Jahren 2012 und 2013 gefunden worden waren. Sie zeigen Szenen des biblischen Simson aus dem alttestamentlichen Buch der Richter.
Die seit 2011 von amerikanischen und israelischen Archäologen ergrabene Stätte wird mit der biblischen Stadt Hukok identifiziert. Gefunden wurde unter anderem eine Synagoge aus dem 5. Jahrhundert mit reich verzierten Mosaiken. Zu den besonderen Funden gehören laut der Universität die frühesten bekannten Darstellungen der biblischen Heldinnen Deborah und Jael sowie die erste bekannte Darstellung einer nichtbiblischen Geschichte in einer Synagoge. Es handelt sich möglicherweise um eine Darstellung des Treffens zwischen Alexander dem Großen und dem jüdischen Hohepriester. Zu den weiteren bedeutenden Funden gehören Darstellungen der Arche Noah, der Teilung des Roten Meeres, eines Helios-Zodiak-Zyklus, des von Fischen verschluckten Jona und des Turmbaus zu Babel.
Mit der diesjährigen Grabungssaison wurde die Untersuchung des Gebiets abgeschlossen, so die Mitteilung. Es soll an die israelische Antikenbehörde übergeben werden, das eine touristische Erschließung der Ausgrabungen plane.