Anbieter von Bildungsmedien wollen Stereotypen zur Geschichte des Judentums sowie zum jüdischen Leben und Glauben in der Gegenwart überwinden.
Berlin – Anbieter von Bildungsmedien wollen Stereotypen zur Geschichte des Judentums sowie zum jüdischen Leben und Glauben in der Gegenwart überwinden. Ziel sei es, ein differenziertes Bild zum Judentum wiederzugeben und Vorurteile abzubauen, erklärte der Vorsitzende des Verbandes Bildungsmedien, Ilas Körner-Wellershaus, am Montag in Berlin.
Er äußerte sich anlässlich des ersten Treffens der Arbeitsgemeinschaft „Judentum in Bildungsmedien“, die von der Kultusministerkonferenz, dem Zentralrat der Juden in Deutschland und dem Verband Bildungsmedien eingesetzt worden war. Sie nimmt am Dienstag ihre Arbeit auf. Das Thema sei auch entscheidend für den Umgang mit Judentum und Antisemitismus an Schulen. Aus diesem Grund brauche es einen verbindlichen Rahmen, in dem sich Lehrkräfte und Hersteller von Bildungsmedien bewegen könnten, hieß es in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
Nach den Worten der Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) liegt das Augenmerk auf Schulbüchern und Unterrichtsmaterialien. „Noch immer finden sich dort Darstellungen des Judentums und verwandter Themen, die Vorurteile und Stereotype bedienen.“ Differenzierte und fachlich korrekte Darstellungen sollten „auch Lehrkräfte für vorurteilsbeladene und einseitige Darstellungen sensibilisieren und ihnen die Auswahl von geeigneten Unterrichtsmaterialien erleichtern“.
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, würdigte die bisherige Zusammenarbeit. „In den vergangenen Jahren haben wir gemeinsam viel erreicht, um jüdische Geschichte, Religion und Kultur in der Schule angemessener zu vermitteln.“ Auch in der Frage, des Umgangs mit Antisemitismus in der Schule sei man vorangekommen. Nun gehe es um einen Rahmen für „eine sachlich korrekte, vorurteilsfreie, unverzerrte und differenzierte Darstellung des Judentums“. Ansprechpartner seien neben Lehrkräften „die Akteure, die für die Erstellung, Bewertung und Genehmigung von Schulbüchern und Unterrichtsmaterialien verantwortlich sind“.
Nach den Worten von Körner-Wellershaus stehen die Bildungsmedienanbieter dazu im Dialog mit Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Religion. „Lehrkräfte und ihre Schülerinnen und Schüler müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Bildungsmedien inhaltlich und qualitativ abgesichert sind.“