Die anstehende Weltsynode in Rom nimmt immer konkretere Formen an. Jetzt gab der Vatikan bekannt: Deutsch zählt nicht zu den offiziellen Sprachen.
Vatikanstadt – Der Vatikan hat weitere Details zum Ablauf der anstehenden Weltsynode in Rom bekanntgegeben. Bei einer Pressekonferenz am Freitag im Vatikan teilte der Leiter der Kommunikationsbehörde Paolo Ruffini mit, dass Deutsch nicht zu den offiziellen Sprachen der zentralen Versammlung gehört. Diese sind Italienisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch.
Deutsch zählte bei den vorangegangenen ordentlichen Bischofssynoden noch zu den offiziellen Sprachen. Eine Ausnahme ist die Amazonassynode 2019, die jedoch eine Sonderversammlung zu einer bestimmten Weltregion war. Die deutschsprachigen Teilnehmenden würden auch andere Sprachen sprechen, sagte Ruffini. In Kleingruppen sollen sie sich mit verschiedenen Synodalen austauschen. Während der Plenarsitzungen werde eine deutsche Simultanübersetzung zur Verfügung stehen.
Die erste Gesamtversammlung am 4. Oktober werde online übertragen, gab der Kommunikationschef zudem bekannt. Später diskutieren die rund 370 Teilnehmenden in Gruppen von zehn bis zwölf Personen. Diese Gruppen sind laut Ruffini nach sprachlichen und inhaltlichen Vorlieben der Teilnehmenden zusammengesetzt und verändern sich im Laufe der Synode. Die Teilnehmenden tragen die Gruppenbeiträge auch vor dem Gesamtplenum vor und diskutieren dort darüber.
Thematisch beschäftigen sie sich mit fünf Modulen: Synodalität, Gemeinschaft, Sendung und Teilhabe sowie mit einem Abschlussmodul. Nach diesem soll es einen zusammenfassenden Synthesenbericht geben, dem die Teilnehmenden zugestimmt haben. Dieser Zwischenstand wird dem Kommunikationschef zufolge veröffentlicht. Unklar blieb, ob die Zustimmung dazu bereits in Form einer Abstimmung erfolgen wird.
Im Oktober 2024 kommen die Synodalen zu einer zweiten Runde zusammen. Dann werden sie über endgültige Vorschläge abstimmen, die sie dem Papst zur finalen Entscheidung vorlegen.
Die seit zwei Jahren laufende Weltsynode geht vom 4. bis 29. Oktober in eine entscheidende Phase. Dann werden im Vatikan rund 370 Teilnehmende über künftige Beratungs- und Entscheidungswege in der katholischen Kirche diskutieren. Unter anderem geht es um die Rolle von Frauen in der Kirche, den Umgang mit Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten sowie um die Stellung der Bischöfe. Zum ersten Mal haben bei einer Bischofssynode auch Frauen ein Stimmrecht.
Bei der Versammlung sind auch einige der neu ernannten Kardinäle dabei. Die Ernennungszeremonie findet am 30. September im Petersdom statt. Ein deutscher Kandidat ist zum wiederholten Mal nicht dabei.