Die im Bistum Aachen geplante Strukturreform stößt auf scharfe Kritik der katholischen Laienvertretung. Es bedeute einen Rückschritt, 8 Pfarreien mit rund 50 pastoralen Räumen zu bilden.
Aachen – Die im Bistum Aachen geplante Strukturreform stößt auf scharfe Kritik der katholischen Laienvertretung. Es bedeute einen Rückschritt, 8 Pfarreien mit rund 50 pastoralen Räumen zu bilden, erklärte der “Diözesanrat der Katholik*innen im Bistum Aachen” am Mittwoch. Grundsätzlich seien dies zu große Gebilde. Zudem bedeute das Vorhaben “eine Abkehr von der bisherigen Linie, die Verantwortung vor Ort auf viele Schultern zu verteilen”. Stattdessen laufe wieder alles auf Priester zu.
Laien: Dialog braucht mehr Zeit
Angesichts der rückläufigen Zahlen von Geistlichen und Katholiken strebt das Bistum Aachen mit derzeit rund 320 Pfarreien eine Strukturreform an. Dazu hatte Bischof Helmut Dieser im Jahr 2018 den Beratungsprozess “Heute bei dir” gestartet. Der Diözesanrat beklagte, dass auch das neueste Papier zur Strukturreform Klarheit vermissen lasse. Wenn es bei knapperen Ressourcen darum gehe, Prioritäten zu setzen, brauche es eindeutige Festlegungen statt abstrakter Formeln.
Die Katholiken-Vertretung kritisierte, dass die diözesanen Räte nicht zum ersten Mal plötzlich mit Vorlagen der 50 Arbeitsgruppen konfrontiert seien, an deren Entstehung sie nicht hätten mitwirken dürfen. “In einer sehr knappen Zeit sollen sie sich nun dazu äußern. Angesichts der Tragweite der Beratungen sind sie damit nicht einverstanden.”Für einen direkten Dialog brauche es mehr Zeit, forderte der Diözesanrat. Dies habe das Gremium dem Bischof bei seiner Herbstvollversammlung persönlich mitgeteilt. Helmut Dieser habe dabei der Einschätzung widersprochen, dass demokratische Elemente geschwächt würden.
Aachener: Diözesanrat Gedanken der Synodalität voranstellen
Die Laienvertretung vermisst im neuesten Papier auch ein Bekenntnis zum vielfältigen sozialen Engagement, durch das sich das Bistum Aachen auszeichne. Auf diese Kritik habe der Hauptabteilungsleiter Pastoral/Schule/Bildung, Thomas Ervens, entgegnet, das werde durch weitere Papiere geleistet. Der Vorsitzende des Diözesanrats, Heribert Rychert, forderte Dieser auf, in die Beratungen über die Strukturreform auch die gemeinsame Konferenz aller Räte wieder einzubeziehen. Dabei gelte es, den Gedanken der Synodalität voranzustellen. Mit einer solchen Kultur gelinge “gemeinsam Kirche sein”.