Kiews griechisch-katholischer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk hat an das Schicksal von zwei ukrainischen Geistlichen erinnert, die vor einem Jahr von der russischen Nationalgarde gefangen genommen worden waren.
Kiew – Kiews griechisch-katholischer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk hat an das Schicksal von zwei ukrainischen Geistlichen erinnert, die vor einem Jahr von der russischen Nationalgarde gefangen genommen worden waren. „Seit einem Jahr versuchen wir alles Mögliche, um ihre Freilassung zu erreichen, aber bis heute wissen wir nicht einmal, wo sie sind“, sagte das Oberhaupt der mit Rom verbundenen Kirche in seiner wöchentlichen Videobotschaft am Sonntagabend.
Die russischen Besatzungstruppen hatten die griechisch-katholischen Ordensmänner Iwan Lewyzkyj und Bohdan Heleta Mitte November 2022 in der Hafenstadt Berdjansk in der ostukrainischen Region Saporischschja verhaftet und an einen unbekannten Ort gebracht. Nachdem russische Streitkräfte Berdjansk im März 2022 eingenommen hatten, verkündete Kreml-Chef Wladimir Putin am 30. September 2022 die Annexion der Region Saporischschja. In russischen Medien wurden beide Redemptoristenpater des Terrorismus beschuldigt. Sie sollen angeblich Sprengstoff und zwei Pistolen besessen haben.
Laut Schewtschuk betreuten Lewyzkyj und Heleta in Berdjansk römisch-katholische und griechisch-katholische Christen. Ersagte, dass die russischen Besatzer rund 25.000 ukrainische Zivilisten illegal verhaftet hätten. „Im Namen derjenigen, die des Rechts beraubt wurden, für sich selbst zu sprechen, möchten wir der ganzen Welt sagen: Die Ukraine steht. Die Ukraine kämpft. Die Ukraine betet“, so der Großerzbischof.
Seit Russlands Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 wendet sich Schewtschuk regelmäßig mit etwa fünf Minuten langen Videobotschaften an die Gläubigen – zuerst täglich, nun wöchentlich. In den Ansprachen geht er auf das Kriegsgeschehen ein und schildert die Arbeit seiner Kirche. Etwa zehn Prozent der Ukrainer sind griechisch-katholisch, ein Prozent ist römisch-katholisch.