Die Bundesbürger haben 2022 eine Rekordsumme von 1,01 Milliarden Euro für die Opfer des russischen Angriffskrieges in der Ukraine gespendet.
Berlin – Die Bundesbürger haben 2022 eine Rekordsumme von 1,01 Milliarden Euro für die Opfer des russischen Angriffskrieges in der Ukraine gespendet. “Dies ist sowohl nominal als auch inflationsbereinigt der höchste Betrag, der in Deutschland jemals anlässlich einer einzelnen Notsituation gespendet und auch statistisch erfasst wurde”, teilte das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) am Montag in Berlin mit. Es beruft sich auf eine Umfrage bei 74 Organisationen. In diesen Zahlen nicht enthalten sind das große ehrenamtliche Engagement und die ebenfalls nicht konkret zu beziffernden Sachspenden.
Insgesamt wurden in Deutschland 2022 laut DZI rund 12,9 Milliarden Euro für gemeinnützige Zwecke gespendet. Das Spendenaufkommen erhöhte sich damit im Vergleich zu 2021 nur minimal um 0,3 Prozent. In den vergangenen beiden Jahren hatte es wegen der Ukraine und der Hochwasserhilfe im Westen Deutschlands (2021: 655 Millionen Euro) jeweils außerordentlich ergiebige einzelne Spendenkampagnen gegeben. Rechnet man diese Sonderspenden heraus, so liegt das verbleibende Spendenvolumen im Jahr 2022 um 320 Millionen Euro niedriger als 2021.
“Der Rückgang könnte auf eine größere Zurückhaltung der Spendenden im Zusammenhang mit den starken Preissteigerungen im Jahr 2022 zurückzuführen sein oder auch darauf, dass die bemerkenswert große Solidarität für die Ukraine zu weniger Spenden für andere Zwecke geführt hat”, sagt Karsten Schulz-Sandhof, beim DZI mit der Spendenstatistik befasst.
Die Nothilfe für die Ukraine liegt damit weit vor anderen Spendenaktionen für Katastrophen. So kamen 2004 für die Tsunami-Opfer 670 Millionen Euro und 2002 für die Hochwasserhilfe 350 Millionen Euro zusammen. Hilfsaufrufe für das Erdbeben in Syrien und der Türkei 2023 ergaben 251 Millionen Euro. Beim Erdbeben in Haiti und der Flut in Pakistan (beide 2010) wurden 230 und 200 Millionen gesammelt.