Unicef: Kinder in Myanmar schützen – Schon 520.000 vertrieben

Kinder in Myanmar tragen nach Worten des UN-Kinderhilfswerk Unicef die Hauptlast des Bürgerkriegs in dem südostasiatischen Land.
Unicef: Kinder in Myanmar schützen - Schon 520.000 vertrieben

Proteste in Myanmar 2021 –Symbolfoto: © Adirach Toumlamoon | Dreamstime.com

Kinder in Myanmar tragen nach Worten des UN-Kinderhilfswerk Unicef die Hauptlast des Bürgerkriegs in dem südostasiatischen Land. Millionen von Kinder litten unter dem Konflikt und den ständigen Angriffen; es gelte, vereint ihren Schutz zu fordern und unermüdlich an einer Welt zu arbeiten, in der jedes Kind in Myanmar frei von Angst leben kann, erklärte der Unicef-Leiter in Myanmar, Marco Corsi, am Montag auf der Plattform X, ehemals Twitter. Das Kinderhilfswerk äußerte sich zum Internationalen Tag der Kinderrechte (20. November).

In einem Post des Committee Representing Pyidaungsu Hluttaw (CPHR) heißt es, viele Kinder seien seit dem Militärputsch im Februar 2021 im Visier der Junta. “Fast 300 Kinder wurden getötet. Schätzungsweise 520.000 Kinder wurden vertrieben. 5,6 Millionen Kinder benötigen humanitäre Hilfe.” Das von demokratisch gewählten Abgeordneten gegründete CPHR versteht sich als einzige legitime Volksvertretung. Pyidaungsu Hluttaw ist der myanmarische Name des vom Militär aufgelösten Parlaments.

In der überwiegend christlich geprägten Region Kayah im Osten von Myanmar setzt die Junta Luftwaffe und Artillerie gegen die am 11. November gestartete Militäroffensive des Widerstands ein. Beim Beschuss eines buddhistischen Klosters in der Hauptstadt Loikaw wurden am Sonntag laut dem unabhängigen Nachrichtenportal Irrawaddy zwei Novizen getötet. Die Junta habe in der vergangenen Woche allein auf Loikaw 178 Luftangriffe geflogen.

Durch das Bombardement seien bislang 46 Erwachsene und 6 Kinder ums Leben gekommen. Schätzungsweise 40.000 der etwa 52.000 Einwohner von Loikaw seien geflohen. Der katholische Bischof Celso Ba Shwe sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), mehr als 1.200 Menschen hätten in der Kathedrale und in anderen kirchlichen Einrichtungen des Bistums Loikaw Schutz vor den Kämpfen gesucht.

Unterdessen griff die Offensive bewaffneter Widerstandsorganisationen gegen die Junta auch auf Rakhine im Westen von Myanmar über. Nach der kurzzeitigen Eroberung von Pauktaw durch die Arakan Army (AA) am 16. November brachte die Junta die Stadt durch den massiven Einsatz von Kampfhubschraubern, Kriegsschiffen und Bodentruppen wieder in ihre Gewalt, wie Irrawaddy (Montag) berichtete. Etwa 19.000 der 20.000 Einwohner von Pauktaw seien in die umliegenden Dörfer geflohen. Die meisten seien nicht in der Lage gewesen, ihre Habseligkeiten oder Lebensmittel mitzunehmen. Die Junta blockiere in Rakhine alle Straßen und Wasserwege und verhindere humanitäre Hilfe.

kna