Für die von Missbrauchsvorwürfen betroffene Benediktiner-Abtei Saint-Maurice in der Schweiz hat Papst Franziskus einen neuen Interimsleiter berufen.
Vatikanstadt – Für die von Missbrauchsvorwürfen betroffene Benediktiner-Abtei Saint-Maurice in der Schweiz hat Papst Franziskus einen neuen Interimsleiter berufen. Wie das vatikanische Presseamt am Dienstag mitteilte, ernannte der Papst den ehemaligen Oberen der Kongregation des Großen Sankt Bernhard, Jean Michel Gerard (75), zum Apostolischen Administrator mit dem Zusatz „sede plena et ad nutum Sanctae Sedis“. Dies bedeutet, dass der bisherige Abt sein Amt derzeit nicht ausüben kann und der Papst sich eine endgültige Entscheidung über die Besetzung vorbehält.
Der Ruf der im 6. Jahrhundert gegründeten Abtei Saint Maurice wurde in den vergangenen Monaten durch Vorwürfe sexueller Verfehlungen schwer erschüttert. Im September legte Jean Cesar Scarcella (71) nach einem Vorwurf sexuellen Missbrauchs sein Amt bis auf Weiteres nieder, um die Ergebnisse einer kirchlichen Untersuchung abzuwarten.
Ihm folgte Roland Jaquenoud als Interimsleiter. Auch dieser trat inzwischen zurück. Ihm wurde vorgeworfen, vor 20 Jahren einen Novizen sexuell genötigt zu haben. – Die Abtei Saint-Maurice gilt als ältestes Kloster des Abendlandes, das ohne Unterbrechung besteht. Sie untersteht unmittelbar dem Papst.