Caritas-Bischof Burger schließt Zusammenarbeit mit AfD aus

Caritas-Bischof Stephan Burger wendet sich gegen jede Zusammenarbeit mit der AfD: „Die christliche Überzeugung, wonach jeder Mensch nach dem Ebenbild Gottes geschaffen ist, macht eine Zusammenarbeit mit rechtsradikalen und populistischen Gruppen mit einem demokratie- und menschenverachtenden Programm unmöglich.“
Caritas-Bischof Stephan Burger wendet sich gegen jede Zusammenarbeit mit der AfD: „Die christliche Überzeugung, wonach jeder Mensch nach dem Ebenbild Gottes geschaffen ist, macht eine Zusammenarbeit mit rechtsradikalen und populistischen Gruppen mit einem demokratie- und menschenverachtenden Programm unmöglich."

Erzbischof Stefan Burger (Foto: Erzbistum Freiburg)

Caritas-Bischof Stephan Burger wendet sich gegen jede Zusammenarbeit mit der AfD. „Die christliche Überzeugung, wonach jeder Mensch nach dem Ebenbild Gottes geschaffen ist, macht eine Zusammenarbeit mit rechtsradikalen und populistischen Gruppen mit einem demokratie- und menschenverachtenden Programm unmöglich“, sagte Burger im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Wer Abstufungen bei der Menschenwürde nach Herkunft oder Flüchtlingsstatus machen wolle, mit dem sei kein Dialog möglich. Burger forderte, sich auch dann nicht täuschen zu lassen, „wenn da und dort aus extremistischen Kreisen etwa beim Schutz des ungeborenen Lebens vermeintlich christliche Positionen vertreten werden“.

Erzbischof Burger: Soziale Spaltung ist skandalös

Zugleich sieht Stephan Burger sieht eine wachsende soziale Spaltung in Deutschland. „Das Verhältnis von Arm und Reich in unserem Land wird immer fragiler“, sagte er. „Ich empfinde es als skandalös und beschämend, wenn es in unserem reichen Land nicht gelingt, die soziale Schere zu schließen.“

Kritik übte er an Überlegungen der Bundesregierung, Sozialausgaben zu kürzen. Es sei „unverständlich, wenn nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur irregulären Haushaltsführung nun einige Politiker fordern, als erstes die Ausgaben im Sozialen auf den Prüfstand zu stellen“, sagte der Freiburger Erzbischof.

Klimafreundliche Wirtschaft gefordert

Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger hat mehr Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel gefordert. Die „immer weiter schwelende Katastrophe“ des Klimawandels dürfe nicht von der politischen Agenda verschwinden, forderte Burger im Interview. „Es geht um die Zukunft der Menschheit.“

Die reichen Industriestaaten müssten sich mehr für die Hauptbetroffenen der Klimakatastrophe in den Ländern des globalen Südens engagieren, sagte Burger. „Für uns heißt das: Die Leidenden nicht vergessen. Und unseren Umbau zu einem klimafreundlichen Wirtschaften endlich beschleunigen.“

Caritas international fordert fairen Ausgleich von Schäden und Verlusten

Dabei gehe es keineswegs darum, „großmütig auf die Wünsche von Bittstellern einzugehen. Die Menschen aus den vom Klimawandel besonders betroffenen Staaten haben vielmehr das Recht, genauso gut leben zu können wie wir“, sagte Burger. Er hoffe auf Fortschritte bei den Verhandlungen der Weltklimakonferenz in Dubai. Die Weltklimakonferenz hat am 30. November begonnen und läuft bis zum 12. Dezember.

Zuvor hatte auch die Hilfsorganisation Caritas international einen fairen Ausgleich von Schäden und Verlusten gefordert, die der Klimawandel schon jetzt bewirkt hat. „Die unter den Extremwetterereignissen besonders stark leidenden Menschen in Ländern wie zum Beispiel Somalia, Pakistan und Haiti haben zur Klimakrise selbst kaum beigetragen“, sagte Caritas-international-Chef Oliver Müller. Die am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder seien nur für 0,13 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. „Während für die größten Verursacher des Treibhauseffektes, darunter auch Deutschland, die Folgen der Klimakrise bislang eher selten zu spüren sind.“

kna/rwm